"UG 2002: Nicht in meinem Namen!"

Über 80 Universitätsangehörige haben einen neuen Aufruf gegen das Universitätsgesetz 2002 bereits unterschrieben. Die gerade gestartete österreichweite Unterschriftenaktion zielt auf eine Rücknahme des UG 2002 und fordert Neuverhandlungen zu einer Hochschulreform, "die ihren Namen auch wirklich verdient!"
Professorenverband fordert rasche Umsetzung des UG 2002
Professorenverband fordert rasche Umsetzung des UG 2002
Die Initianten der Unterschriftenaktion werten die jüngste Universitätsreform als großen Schritt in Richtung der Vorbereitung der österreichischen Bildungslandschaft für den internationalen Bildungsmarkt. "Die Reformziele des UG 2002 sind daher am besten zu verstehen, wenn man das GATS, das Allgemeine Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen der WTO, zur Kenntnis genommen hat." Darin geht es um die Liberalisierung und Privatisierung öffentlichen Dienstleistungen, wie Erziehung, Gesundheitswesen, Energie- und Wasserversorgung, Umwelt, Tourismus und eben auch Bildung. "Nur von da her, nämlich der politischen Reaktion auf die Bedürfnisse nach Kapitalverwertung im internationalen Maßstab ist also der 'Geist' des UG 2002 erklärbar, denn es hat mit den wirklichen Problemen der Hochschulen und des Wissenschaftsbetriebs rein gar nichts zu tun," so die Autorin der Erklärung, Prof. Claudia von Werlhof.

In dem Aufruf wird deshalb die Rücknahme des UG 2002 gefordert. Außerdem wird die Nichtunterzeichnung des GATS durch die österreichische Regierung verlangt. Neuverhandlungen zu einer Hochschulreform sollen die kollegiale Führung der Universitäten, den Abbau von Hierarchien, die Mitbestimmung aller Gruppen, die Ermöglichung durchgehender Karrieren, eine Sicherstellung der Finanzierung sowie die Einheit der Universitäten garantieren. Darüber hinaus wird die Sicherung des freien Hochschulzugangs eingefordert.