Uni Innsbruck stellt Autonomiemodell für Medizin vor

Im Wissenschaftsausschuss des Nationalrats stellt Vizerektor Prof. Manfried Gantner heute in Vertretung von Rektor Moser das Innsbrucker Modell für eine Autonomie der Medizinischen Fakultät vor. Der Entwurf für das neue Universitätsgesetz wird eigene Medizinuniversitäten vorsehen, was von der Uni Innsbruck aber vehement abgelehnt wird.
© Stefan Mayr
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Die Sonderregelungen für die Medizinischen Fakultäten könnten in die Satzungen der Universitäten aufgenommen werden. Dies sieht das Autonomiemodell der Universität Innsbruck vor, das Vizerektor Gantner heute im Parlament vorstellt. Das neue Universitätsgesetz könnte damit sehr schlank ausfallen und müsste die notwendigen Sonderbestimmungen für die Krankenversorgung nicht berücksichtigen. Nach Vorstellung der Universitätsleitung könnte das Innenverhältnis an der Universität Innsbruck durch eine weitgehende Autonomie der Medizinischen Fakultät vor allem in den Bereichen Budget und Personal geprägt sein. Dieses Autonomiemodell würde die wissenschaftliche Einheit und das geschlossene Auftreten nach außen sichern und die Kräfte bündeln. Sollte der Gesetzgeber den Mut für diese Lösung aufbringen, könnte in einigen Jahren verglichen werden, welches Modell - die Volluniversität oder die Spezialuniversität - sich besser bewährt hat.

Die Universität Innsbruck wehrt sich massiv gegen die Schaffung einer eigenen Medizinuniversität in Innsbruck. Rektorenteam, Senat, Universitätsbeirat, die Dekane und die Medizinische Fakultät haben sich geschlossen gegen einen solchen Schritt ausgesprochen. Auch der Innsbrucker Stadtsenat hat in der letzten Woche einen entsprechenden Beschluss gefasst. Es wird allgemein die Meinung vertreten, dass Innsbruck für zwei Universitäten zu klein sei und damit die kritische Masse für die Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft fehlen würde. Eine Trennung würde überdies bestehende Synergien gefährden und Kooperationen erschweren. Auch finanziell wäre eine Ausgliederung mit zusätzlichem Aufwand verbunden.