FameLab: Forschung auf die Bühne

In nur wenigen Minuten eine wissenschaftliche Idee vor einer Expertenjury originell und spannend zu präsentieren, das ist die Idee hinter FameLab. Ausgehend von Großbritannien hat FameLab in nur wenigen Jahren Europa erobert. Neue Talente auf dem Gebiet der Wissenschaftskommunikation sollen damit entdeckt werden.
Am 13. März wird es in Innsbruck erstmals eine FameLab - Vorausscheidung geben.
Am 13. März wird es in Innsbruck erstmals eine FameLab - Vorausscheidung geben.

In drei Minuten das eigene Forschungsgebiet wissenschaftlich akkurat, leicht verständlich und mitreißend zu präsentieren, ist eine große Herausforderung. Die Fantasie der jungen Kandidatinnen und Kandidaten kennt freilich keine Grenzen, wenn es darum geht, den eigenen Auftritt möglichst effektvoll zu gestalten. Totenschädel, Kontrabässe, aufblasbare Aliens und Perlenketten brachten die Forscherinnen und Forscher in den letzten Jahren auf die FameLab-Bühne. Die einzige Regel dabei lautet: Es dürfen nur Hilfsmittel verwendet werden, die die Kandidaten selbst auf die Bühne tragen können.

 

Begeisterndes Publikumsexperiment

Der Sieger der letztjährigen Österreich-Ausscheidung war der in Innsbruck geborene und heute an der TU Wien tätige Physiker Bernhard Weingartner. Er verzichtete gänzlich auf Requisiten und begeisterte mit seinem Vortrag und einem eindrucksvollen Publikumsexperiment. Weingartner berichtete, wie sich im Universum chaotisch verteilte Teilchen zu Materiewolken und schließlich zu Sternen zusammenballen oder wie Tausende Glühwürmchen in einem Baum zuerst wahllos und dann immer mehr im Gleichklang blinken. Schließlich ließ er das Publikum selbst mit seinem Schlussapplaus experimentieren, der Anfangs chaotisch aufbrandete und schließlich in einem rhythmischen Klatschen den Wissenschaftler wieder auf die Bühne zurückholte.

 

Aus allen Fachbereichen

Initiiert wurde FameLab in Österreich und zahlreichen südosteuropäischen Ländern vom British Council. Bereits zum dritten Mal findet der Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation im diesem Frühjahr in diesen Ländern statt. Zum ersten Mal wird es am 13. März auch in Innsbruck eine Vorausscheidung geben. Forscherinnen und Forscher zwischen 21 und 35 Jahren aus allen Bereichen der Naturwissenschaften und Technik sowie der Medizin, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Geistes- und Sozialwissenschaften, die sich mit den Folgen von Technik auf die Gesellschaft beschäftigen, sind zur Teilnahme eingeladen. Die zehn Finalisten stellen sich dann nach einem intensives Kommunikations-, Medien- und Präsentationstraining im April in Wien der Jury. Die Gewinnerin oder der Gewinner vertritt Österreich im Juli beim internationalen Bewerb beim Cheltenham Science Festival.

 

Chance für junge Forscher

FameLab wurde 2005 im Rahmen des Cheltenham Science Festivals entwickelt und findet seit 2007 zeitgleich auch in Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Serbien, Aserbaidschan, der Türkei, Israel und Großbritannien statt. Das Format der Veranstaltung richtet sich an eine weitere Öffentlichkeit, die an Wissenschaft interessiert ist. Der wissenschaftliche Inhalt und die Klarheit des Themas sind hier genauso gefragt wie Rhetorik und Witz. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in dem Wettbewerb die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit an die Öffentlichkeit zu bringen und ein Medienecho zu erreichen. Das intensive Kommunikations- und Präsentationstraining bietet den Finalisten überdies die Chance zur beruflichen Weiterbildung.

(cf)