Psychiatrische Landschaften im historischen Raum Tirol

An den Instituten für Geschichte und Ethnologie sowie Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck wird im Verlauf der nächsten drei Jahre die Geschichte der Versorgung, Betreuung und Begleitung von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung im geografischen Raum des historischen Tirol erforscht.
MitarbeiterInnen und Leitungsteam des Projekts: von li: Angela Grießenböck, Elena Tad …
MitarbeiterInnen und Leitungsteam des Projekts: von li: Angela Grießenböck, Elena Taddei, Siglinde Clementi, Michaela Ralser, Maria Heidegger, Elisabeth Dietrich-Daum, Oliver Seifert und Hermann Kuprian.

Am 17.12. fand die konstituierende Sitzung der Projektsteuerungsgruppe eines neuen Interreg IV Projekts Österreich-Italien mit dem Titel "Psychiatrische Landschaften. Die Psychiatrie und ihre Patientinnen und Patienten im historischen Raum Tirol - Südtirol von 1830 bis zur Gegenwart/ L'assistenza psichiatrica istituzionale e territoriale nell'area del Tirolo storico (secoli XIX-XXI)" statt.

 

Der Ausgangspunkt für das Projekt ist das Wissen um die Gegenwärtigkeit der Geschichte der Versorgung, Betreuung und Begleitung von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung in der aktuellen psychiatrischen Landschaft der beiden Länder und im Alltagsbewusstsein ihrer BewohnerInnen.

 

Geschichte der Psychiatrie erforschen

Ziel des Projektes mit einer Laufzeit von drei Jahren ist es, die verschiedenen Wege der psychiatrischen Versorgungssysteme in „Tirol – Südtirol – Trentino“ von 1830 (Gründung der „k. k. Provinzial Irrenanstalt in Hall in Tirol) bis zur Gegenwart zu erforschen und dieses Wissen einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Erreicht werden soll dies in fünf Entwicklungsschritten: Zunächst wird ein Dokumentations-, Forschungs-, und Lernort für Hall konzipiert, parallel dazu eine umfassende Online Dokumentation erstellt. Anlässlich von 180 Jahre Psychiatrisches Krankenhaus Hall, 130 Jahre Psychiatrisches Krankenhaus Pergine und 120 Jahre Psychiatrische Klinik Innsbruck wird eine gemeinsame Publikation vorbereitet. Die weiteren Arbeitsschritte sind die Entwicklung eines Didaktiktools zur regionalen Psychiatriegeschichte für Pflegekräfte mit entsprechenden Unterrichtsmaterialen sowie a die Kuratierung einer mehrsprachigen Wanderausstellung am Ende der Projektlaufzeit (2011).

 

Projektpartner

Lead Partner des Projekts ist das Institut für Geschichte und Ethnologie in Kooperation mit dem Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck. Auf italienischer Seite fungieren  das Südtiroler Landesarchiv in Kooperation mit dem Verein Geschichte und Region als Projektpartner. Als assoziierte Partner sind das Psychiatrische Krankenhaus Hall, die Universitätsklinik für Psychiatrie der Medizinischen Universität Innsbruck und die Servizi di Salute Mentale di Merano in das Projekt eingebunden. Darüber hinaus bestehen enge Kooperationen mit der Universität Trient, dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim, dem Museo Storico in Trient, dem historischen Archiv der ehemaligen Anstalt Pergine, der PatientInnenanwaltschaft sowie mit der Forschungsplattform Geschlechterforschung an der Universität Innsbruck.

(sr)