LFU Innsbruck veranstaltete 14. Internationale Geodätische Woche in Obergurgl

Anfang Februar trafen sich Geodäten aus Deutschland, Italien, der Schweiz und Österreich in Obergurgl. Der Arbeitsbereich für Vermessung und Geoinformation der LFU Innsbruck hat zum ersten Mal gemeinsam mit AGEO, dem Österreichischen Dachverband für geografische Information die 14. Internationale Geodätische Woche 2007 veranstaltet.
DI August Hochwartner bei seinem Eröffnungsvortrag.
DI August Hochwartner bei seinem Eröffnungsvortrag.

Der fachliche Teil der Veranstaltung wurde mit einem Vortrag von Hofrat DI August Hochwartner, Präsident des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen, zum Thema „Herausforderungen und Perspektiven der staatlichen Vermessungsbehörden“ eingeleitet. In einer Tour d`horizon wurden die Probleme abnehmender personeller Ressourcen bei zunehmenden Herausforderungen an Umfang und Qualität der Leistungen des staatlichen Vermessungswesens dargestellt. An den folgenden vier Tagen wurden insgesamt 19 Vorträge geboten, die das gesamte Spektrum geodätischer Aufgaben umfassten. So sprach beispielsweise Prof. Dr. Franz Leberl vom Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz bzw. Microsoft Corporation, Redmond (USA)   über „Die automatische Photogrammetrie für das Microsoft Virtual Earth System“. Diese vollautomatische fotogrammetrische Arbeitsweise mit einem hohen Anspruch an die Detailgenauigkeit und Aktualität wird eine völlige Neubewertung der Kosten von Geodaten bewirken, so die Experten.

 

Prof. Fritz Schreiber und Prof. Michael Diegelmann von der Fachhochschule Coburg bzw. Rosenheim hielten einen Vortrag über die „Entwicklung eines DGM-basierten Maschinenführungssystems für Bagger“. Die Erprobung des ausgeklügelten Systems ergab den Nachweis, dass mit dieser Methode eine Rationalisierung im Tiefbau möglich ist. Der anschließende Arbeitskreis zum Thema Ingenieurgeodäsie wurde von Prof. Günter Chesi von der LFU geleitet.

 

Es folgten GIS-Vorträge zu den Themen Verkehrsmonitoring und Blindennavigation, Sammlung von Immobilienvergleichspreisen in der Steiermark, über die wirtschaftliche Führung von Vermessungsbüros, ATKIS in Bayern sowie über das Geodatenmanagement mit GIS und internetbasiertem Kommunikationsraum. Prof. Josef Strobl von der Universität Salzburg sprach über „Rasterbezugssysteme für hochauflösende Regionalstatistik“ und Prof. Sara Irina Fabrikant von der Universität Zürich, Geografisches Institut über „Karten und Raumkognition: empirische Forschungsbeispiele und Resultate“ mit Forschungsergebnissen aus einem benachbarten Wissensbereich. Den Abschluss der Geodätischen Woche in Obergurgl bildete eine Postersession, mit Beiträgen über praxisorientierte Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Fotogrammetrie und dem Laserscanning.

 

Die nächste Veranstaltung ist für die zweite Februarwoche 2009 geplant. Die Teilnehmer bedankten sich bei Thomas Weinold und Prof. Günter Chesi, die auch den Tagungsband herausgegeben haben, für die gelungene Veranstaltung und versicherten, auch an der nächsten Geodätischen Woche in Obergurgl teilnehmen zu wollen.