Bergheu und DNA-Technologie

In einem grenzüberschreitenden Forschungsprojekt wird derzeit das Nord- und Südtiroler Bergheu auf eine innovative Weise analysiert. Das Forscherteam der Institute für Ökologie und Botanik der LFU Innsbruck und des land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg (Südtirol) bestimmen mittels DNA-Analyse die pflanzliche Zusammensetzung des Heus.
Ein Forschungsprojekt untersucht die Qualität von Bergheu.
Ein Forschungsprojekt untersucht die Qualität von Bergheu.

Prof. Ulrike Tappeiner, die Leiterin des Projektes in Österreich,  hat mit Ihrem Team mehr als 120 Bergwiesen in Tirol pflanzenökologisch untersucht,  und daraus an die 200 Kenn- und Ausschluss-Arten abgeleitet, mit denen das Bergheu in seiner Zusammensetzung charakterisiert werden kann.

 

Von diesen 200 Arten werden derzeit bestimmte Abschnitte des Erbguts sequenziert, und von jeder Art spezifische Gen-Abschnitte gesucht. Diese werden dann in einem nächsten Schritt zur Bestückung eines DNA-Mikroarrays – eines sogenannten DNA-Chips - verwendet.   Wird nun eine Heuprobe aufgearbeitet, fluoreszenzmarkiert und auf das Array aufgebracht, wird sich die Erbsubstanz jener Arten, deren Sonden sich auf dem Array befinden, an die entsprechenden Positionen binden. Mit Hilfe eines speziellen Fluoreszenz-Scanners können die Bindungsmuster analysiert und dadurch die genaue Artenzusammensetzung der Probe festgestellt werden.

 

Der Prototyp des DNA-Chip soll bis Ende des Jahres fertig gestellt werden, die praktische Umsetzung ist für ein Folgeprojekt geplant. In weiterer Folge ermöglicht  die entwickelte Technologie einen innovativen methodischen Zugang überall dort, wo es um die botanische Zusammensetzung geht – bei der Bergheuzertifizierung für den Alpinen Wellnessbereich, aber auch bei vegetations-ökologischen Studien, bei der Bewertung von Raufutter und Silagen in der Viehzucht und bei der Bestimmung der Zusammensetzung von Kräutergemischen.

 

Das Projekt ist in den Forschungsschwerpunkt „Ökologie des Alpinen Raumes“ integriert und wird durch das INTERREG III-A Programm Österreich-Italien finanziert.