Loschmidt-Medaille zum ersten Mal an einen Forscher in Tirol

Die Gesellschaft Österreichischer Chemiker hat ihre höchste wissenschaftliche Auszeichnung Herrn o. Univ. Prof. Dr. Bernhard Kräutler verliehen.
kraeutler.jpg
v.l.: Preisträger Prof. Bernhard Kräutler und der Präsident der Gesellschaft Österreichischer Chemiker, DDr. Haio Harms.

Die Auszeichnung mit der Loschmidt-Medaille würdigt laut der Gesellschaft Österreichischer Chemiker die hervorragenden wissenschaftlichen Beiträge von Prof. Bernhard Kräutler zur Organischen Chemie - insbesondere seine Pionierarbeiten zur metallorganischen Chemie des Vitamins B12, zur Funktionalisierung von Fullerenen und seine bahnbrechenden Untersuchungen über den Chlorophyll-Katabolismus. Mit diesen Arbeiten (aus dem Institut für Organische Chemie, sowie dem Zentrum für molekulare Biowissenschaften der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck) wurde richtungweisend Neuland betreten und erschlossen.

 

Die Loschmidt Medaille wurde heuer zum 14. Mal verliehen. Sie ist dem ehrenden Andenken an Joseph Loschmidt (1821-1895) gestiftet, der durch die erstmalige Bestimmung der Größe von Molekülen berühmt wurde. Die von ihm bestimmte  Loschmidt'sche Zahl (602 213 670 000 000 000 000 000) gibt an, wie viele Moleküle im Standardvolumen (22,4 Liter) eines idealen Gases enthalten sind.

 

Aus Anlass der Auszeichnung mit der Loschmidt Medaille berichtete Prof. Kräutler in seinem Festvortrag "Zur Herbstverfärbung – Wie die Natur das Grün aus den Blättern holt" den Teilnehmern der 11. Österreichischen Chemietagen in Leoben über den Chlorophyll-Abbau in Pflanzen. Die Gruppe um Prof. Kräutler erforscht das Auftreten und die chemischen Strukturen von pflanzlichen Abbauprodukten des Chlorophylls, welche jedes Jahr in vielen Millionen Tonnen auf der Erde gebildet werden. Das noch immer rätselvolle Verschwinden des Chlorophylls wird uns jetzt eindrücklich vor Augen geführt - und jeden Herbst immer wieder.