Neueste Forschungsergebnisse über das Tragverhalten von Beton

Gestern ging das 460. EUROMECH Colloquium zu Ende. Es fand seit Montag an der Fakultät für Bauingenieurwesen statt. An diesem Colloquium nahmen rund 50 WissenschafterInnen aus Europa und den USA teil. Es wurden neueste Forschungsergebnisse über die numerische Modellierung der Rissbildung von Beton präsentiert. Die beiden Organisatoren waren Prof. Günter Hofstetter vom Institut für Baustatik, Festigkeitslehre und Tragwerkslehre der Universität Innsbruck und Prof. Günther Meschke von der Ruhr Universität Bochum.
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Neueste Ergebnisse über die numerische Modellierung der Rissbildung von Beton wurden in den vergangenen drei Tagen auf dem Technikareal präsentiert. Diese Rechenmodelle werden vor allem zur Simulation des Strukturverhaltens von Betontragwerken bis zum Eintritt des Versagens verwendet. In diesem Zusammenhang ist das am weitesten verbreitete numerische Verfahren die Methode der finiten Elemente. Dabei wird eine komplexe Struktur in kleine endliche Teilbereiche von einfacher geometrischer Form – die finiten Elemente – zerlegt, das Materialverhalten für die einzelnen finiten Elemente mathematisch beschrieben und dann werden die finiten Elemente wieder zusammengefügt, um ein Rechenmodell für die gesamte Struktur zu erhalten. Durch solche numerische Simulationen mit Hilfe des Computers lassen sich bereits in der Planungsphase genauere Prognosen über das Tragverhalten – insbesondere unter außergewöhnlichen Lastfällen – und über mögliche Versagensmechanismen treffen. Für bestehende Tragwerke können so eventuelle Schwächen erkannt und die Auswirkungen von Sanierungsmaßnahmen abgeschätzt werden. „Wir versuchen in diesen Colloquien in erster Linie, das Tragverhalten von Beton besser zu verstehen. Mit Hilfe des Computers wollen wir eine möglichst wirklichkeitsnahe Simulation erreichen, um so die Sicherheit einer Betonstruktur erhöhen und gleichzeitig Maßnahmen setzen zu können, die diese gewährleisten“, erklärt Prof. Hofstetter. Seiner Initiative es unter anderem zu verdanken, dass dieses hochkarätige Colloquium die Uni Innsbruck als Austragungsort wählte.

Im Rahmen des Kolloquiums, bei dem insgesamt 50 WissenschafterInnen aus 11 Ländern Europas und auch zwei WissenschafterInnen aus den USA, teilnahmen, wurden nicht nur neueste Forschungsergebnisse über die numerische Modellierung der Rissbildung von Beton präsentiert, die Experten hatten auch aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl im Anschluss an die Vorträge die Gelegenheit, Diskussionsforen zu bilden.

Die Organisation des Colloquiums erfolgte unter den Auspizien der European Mechanics Society. „Die Colloquien sind in erster Linie dazu da, um die neuesten Erkenntnisse zu präsentieren und den Erfahrungsaustausch unter den ExpertInnen zu ermöglichen“, erklärt der Generalsekretär der European Mechanics Society, Prof. Bernhard Schrefler von der Universität in Padua, den Schwerpunkt der EUROMECH Colloquien. Jährlich finden ca. 13 bis 15 EUROMECH Kolloquien zu aktuellen Forschungsthemen aus allen Bereichen der Mechanik statt.

(bb)