Jubiläumsfonds fördert fünf Forschungsprojekte

Der Generalrat der Oesterreichischen Nationalbank hat am 9. Dezember 2004 die Finanzierung von 103 Forschungsprojekten mit 5,88 Millionen Euro aus Mitteln des Jubiläumsfonds zur Förderung der Forschungs- und Lehraufgaben der Wissenschaft genehmigt. Unter anderem fiel die Wahl auch auf vier Projekte der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.
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Insgesamt wurden 289 Projekte zur Bewertung eingereicht, 186 Anträge wurden abgelehnt. Vier Projekte stammen von der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, fünf von der Medizinischen Universität Innsbruck und eines aus dem Institut für Biomedizinische Altersforschung Innsbruck. Aus den Wirtschaftswissenschaften werden 27 Projekte mit 1,75 Millionen Euro unterstützt. 1,02 Millionen Euro entfallen auf 20 Projekte aus dem Bereich der Sozialwissenschaften und die Geisteswissenschaften werden mit 1,07 Millionen Euro für 21 Projekte gefördert. Für die Medizinischen Wissenschaften werden 2,04 Millionen Euro für 35 Projekte zur Verfügung gestellt. Damit erhöht sich der im Jahre 2004 für die Grundlagenforschung zur Verfügung gestellte Betrag auf insgesamt 11,57 Millionen Euro.

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
  • Neuroendokrine Reaktionen auf psychischen Stress: Die protektive Rolle des lateralen Septums (Karl EBNER, Institut für Pharmazie)
  • Kreditrisikomessung von Bankenportfolios: Schätzung der Verlustfunktionen auf der Basis strukturierter Modelle mit Hilfe von Simulationstechniken und neuronalen Netzen (Matthias BANK, Institut für Betriebliche Finanzwirtschaft)
  • "Bertha von Suttner revisited". Biographie und richtungsweisende Beiträge der ersten österreichischen Nobelpreisträgerin. Aufarbeitung weißer Flecken der bisherigen Literatur und Forschung (Erna APPELT, Institut für Politikwissenschaft)
  • Aufarbeitung hebräischer Handschriftenfragmente in österreichischen Bibliotheken (Josef OESCH, Institut für Bibelwissenschaften und Fundamentaltheologie)

Medizinische Universität Innsbruck
  • Intrazelluläre Signale im Elektronenmikroskop abgebildet (Michael W. HESS, Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie)
  • Untersuchung balancierter Chromosomenaberrationen (Dieter KOTZOT, Institut für Medizinische Biologie und Humangenetik)
  • Effekte unterschiedlicher Antipsychotika der zweiten Generation auf den Glukosestoffwechsel (Christoph EBENBICHLER, Universitätsklinik für Innere Medizin)
  • DNA-Methylierung im Zuge der Entstehung von Brustkrebs (Heidi FIEGL, Universitätsklinik für Frauenheilkunde)
  • Nicht-invasive elektromechanische Bildgebung des Herzens (Franz Xaver ROITHINGER, Universitätsklinik für Innere Medizin)

Institut für Biomedizinische Alternsforschung Innsbruck
  • Naive T Zellen im Alter (Beatrix GRUBECK-LOEBENSTEIN, Institut für Biomedizinische Alternsforschung)

Darüber hinaus wurden dieses Jahr drei Wirtschaftsforschungsinstitute, das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), das Institut für Höhere Studien und Wissenschaftliche Forschung (IHS) und das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) sowie eine Forschungseinrichtung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit namhaften Beträgen unterstützt.

Vielfältige Forschungsfinanzierung
Der Jubiläumsfonds für die Förderung von Forschungs- und Lehraufgaben der Wissenschaften wurde im Jahre 1966 aus Anlass des 150Jährigen Bestandsjubiläums der Oesterreichsichen Nationalbank gegründet. Im Rahmen des Jubiläumsfonds werden schwerpunktmäßig wissenschaftliche Arbeiten mit hoher Qualität aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften sowie klinische krankheits- bzw. patientenorientierte Forschungsvorhaben aus den Medizinischen Wissenschaften gefördert. Daneben werden aber auch Projekte aus den Sozial- und Geisteswissenschaften unterstützt. Im Rahmen des „Forums Jubiläumsfonds“ werden laufend interessante Projektergebnisse einer Fachöffentlichkeit präsentiert.

Im Jahre 1982 wurden zusätzliche Mittel für den Jubiläumsfonds unter dem Titel „wirtschaftsorientierte Forschungsförderung“ zur Verfügung gestellt. Hier werden Mittel für Forschungsprojekte über die beiden Forschungsförderungsfonds FFF (Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft) und FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung), über die CDG (Christian Doppler Forschungsgesellschaft) und die Institute der ÖAW (Österreichische Akademie der Wissenschaften) bereitgestellt.

Seit seiner Gründung hat der Jubiläumsfonds der OeNB bis einschließlich 2003 für über 8000 Forschungsprojekte 636 Millionen Euro der Grundlagenforschung und auch der angewandten Forschung zur Verfügung gestellt. (mer)