Weichen für die Forschung werden gestellt

Letztes Wochenende arbeiteten das Rektorat und die fünfzehn neuen Dekane mit hohen Vertretern der österreichischen Hochschulpolitik an den künftigen Forschungsschwerpunkten der Uni Innsbruck im hauseigenen Universitätszentrum Obergurgl. Mit einem klaren, finanzierbaren Profil soll Spitzenforschung in Innsbruck weiter forciert werden.
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Mit der Gründung von fünfzehn kleineren, aber stärker fokussierten Fakultäten, betritt die Universität Innsbruck Neuland. In Zukunft wird es unterhalb der Leitung der Universität nur mehr zwei weitere Führungsebenen geben: Fakultäten und Institute. „Für die Transparenz, die interne Kommunikation und die Partizipation wird es künftig regelmäßige Aussprachen mit allen VertreterInnen der Universitätsangehörigen, vor allem mit den Dekaninnen und Dekanen, geben“, versichert Rektor Prof. Manfried Gantner. Die Bestellung der Dekane erfolgte auf Vorschlag der Professorenschaft nach einem öffentlichen Hearing: „Sie genießen so einen Rückhalt in ihrer Fakultät und das Vertrauen des Rektorenteams.“

Neue Forschungszentrenwerden geschaffen
„Wir wollen Markenzeichen der Universität Innsbruck über freiwillige Netzwerke unserer Forschergruppen aus den verschiedenen Bereichen schaffen. Mit der Bündelung unserer Kräfte können wir neue, wettbewerbsfähige Forschungsfelder entwickeln“, erklärt Prof. Tilmann Märk, Vizerektor für Forschung. Seine Bedingung für neue Forschungszentren wären eine international sichtbare Forschung und der Zusammenschluss mehrerer WissenschaftlerInnen von verschiedenen Gebieten: „Wir müssen Synergien nutzen und so unsere Problemlösungskapazität weiter erhöhen.“

9,4 Millionen Euro für Innsbruck
Prof. Georg Wick, Präsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), ist mit der Entwicklung an der Uni Innsbruck zufrieden: „Eines der erfolgreichsten FWF-Projekte ist der Innsbrucker Sonderforschungsbereich: Kontrolle und Messungen von Quantensystemen.“ Der FWF ist die einzige große Förderorganisation für den Bereich der Grundlagenforschung in Österreich. Rund 9,4 Millionen Euro sichert sich die Uni Innsbruck von den FWF-Fördergeldern. Die Bewilligungsquote bei allen Anträgen liegt nach Wick bei 25 Prozent.

Profilbildung über Umverteilung der Ressourcen
Mit Prof. Stefan Titscher kam einer der Architekten des Universitätsgesetzes 2002 nach Tirol. Seiner Meinung nach ist für die Profilbildung an den österreichischen Universitäten eine Umverteilung der Ressourcen notwendig. „Die Entscheidung darüber, welche Bereiche gefördert oder geschlossen werden, liege bei den autonomen Universitäten“, stellt Titscher fest.

Neue Flexibilität ist eine historische Chance
„Die neue Flexibilität und Selbständigkeit der Universität Innsbruck eröffnet für den Wirtschaftsstandort Tirol eine historische Chance“, zeigt sich Dr. Harald Gohm von der Tiroler Zukunftsstiftung optimistisch. Seiner Ansicht nach kann die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen nicht durch Preis- und Kostensenkungen erzielt werden, sondern nur durch Innovationen von der Uni Innsbruck.

Die Tagung wurde von allen TeilnehmerInnen sehr positiv aufgenommen. Es wurde die Zeit zum gemeinsamen Gedankenaustausch genutzt und neue Wege der interdisziplinären Zusammenarbeit gesucht und auch gefunden. (js)