Besuch beim Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg in Südtirol

Anfang August besuchten Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Tilmann Märk, die Leiterin der Stabstelle für Südtirolagenden Mag. Rosa-Maria Reinalter-Treffer und die Leiterin des Italien-Zentrums Dr. Barbara Tasser, das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg in Südtirol. Der Besuch in Südtirol sollte in erster Linie zu einem Gespräch über bereits bestehende Kooperationen zwischen Universität und Versuchszentrum dienen und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtern.
Laimburg
Laimburg
Die Gespräche, die vor allem auf eine Ausweitung der Kooperationen basierten, standen in diesem Hinblick auch im Zusammenhang auf die bis Ende August noch laufende Umfrage an der Leopold-Franzens-Universität zu den Forschungen mit direktem Italien- bzw. Südtirolbezug, wie Vizerektor Märk beim Besuch vor zwei Wochen betonte. Beide Seiten nutzten aber auch gleich die Gelegenheit, um über geplante Projekte zu sprechen, die die Zusammenarbeit in naher Zukunft sicherlich noch intensivieren wird.

Das Versuchszentrum Laimburg ist ein Sonderbetrieb der Landesverwaltung der Autonomen Provinz Bozen, das sich mit Landwirtschaftlichem Versuchswesen auseinandersetzt und etwa in den Bereichen Obst- und Weinbau, Pflanzenschutz und Berglandwirtschaft intensiv forscht, aber auch im Bereich Agrikulturchemie durch Boden-, Futtermittel-, Frucht- und Rückstandsanalysen einen wichtigen Beitrag zur Land- und Forstwirtschaft des Landes leistet. Zum Zentrum gehört auch das Gut Laimburg mit 20 Betrieben und an die 600 Hektar Anbaufläche, die zu Versuchszwecken genützt werden.

Dr. Dalla Via, der Direktor der Einrichtung zeigte den Gästen aus Innsbruck persönlich die Anlagen seiner Einrichtung: "Das Versuchszentrum versteht sich nicht nur als Dienstleister für die Landwirtschaft, sondern auch "als Forschungseinrichtung", die Grundlagenforschung mit angewandter Forschung kombinieren will", unterstrich Dr. Dalla Via während seiner Führung. Er bedaure, dass die Landwirtschaft und die Forschung in diesem Bereich mit einem Imageproblem zu kämpfen hat und dass das Wissen um die Landwirtschaft in Europa immer weniger wird. Das Versuchszentrum in Italien versucht nun diesen Problemen entgegenzuwirken, etwa durch verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen, insbesondere auch mit der Universität Innsbruck.

An unserer Universität
Mit einigen interessanten Projekten steht die LFU derzeit mit dem Versuchszentrum in Kooperation, wie zum Beispiel am Institut für Zoologie und Limnologie. Hier werden einheimische Forellen-Populationen aus Gewässern in Südtirol, Nordtirol und dem Nationalpark Hohe Tauern durch molekulargenetische Analysen untersucht, um eventuell noch erhaltene autochthone Reliktpopulationen zu entdecken. Auch den vom Aussterben bedrohten Flusskrebsen ist eine populationsgenetische Studie gewidmet. Im Hinblick auf Krankheiten im Obstanbau ist die Kooperation mit der LFU ebenso wertvoll, denn „der Kunde will den perfekten Apfel“, so Dalla Via und deshalb arbeiten sowohl Mikrobiologen als auch Pharmakologen der Universität am Problem „Apfelschorf“ und Möglichkeiten diesem – für den Verbraucher möglichst schonend – entgegenzuwirken. Den Maikäfer am Fliegen und dadurch an seiner Vermehrung hindern möchte ein EU-Projekt zur Bekämpfung von Engerlingslarven durch den Einsatz von bestimmten Pilzzüchtungen, an dem das Institut für Mikrobiologie ebenfalls in Kooperation mit dem Versuchszentrum Laimburg steht. (bb)