Die spannende Welt der Kompostkrabbler

Bei der ersten von insgesamt fünf Familienveranstaltungen, die im Rahmen des Innsbrucker Ferienzuges und der Kinder-Sommer-Uni 2004 von der Grünen Schule des Botanischen Gartens angeboten werden, trafen sich trotz Badewetter am vergangenen Samstag elf Familien im Botanischen Garten, um einen Blick in die Welt der "Kompostkrabbler" und was sonst noch so auf dem Boden unter unseren Füßen existiert zu werfen.
Kompostkrabbler
Kompostkrabbler
"Kompostkrabbler" und Co
Strahlendes Sommerwetter lockte so manche Familie am vergangenen Wochenende nicht nur in Bäder und an Seen sondern auch in den derzeit herrlich blühenden Botanischen Garten der Universität Innsbruck. Die erste Familienveranstaltung im Rahmen des Innsbrucker Ferienzuges stand ganz im Zeichen von "Kompostkrabblern" und Co, warum es verschiedene Böden gibt, wie diese entstehen und welche Pflanzen welchen Untergrund bevorzugen.

Von der Theorie zur Praxis
Nach einer anschaulichen Erklärung der Bodenentwicklung mussten verschiedene Bodentypen blind erfühlt und das neu erworbene Wissen gleich in der Praxis erprobt werden. In den verschiedenen Quartieren des Gartens zeigten Schilder mit Regenwurm Fritz Plätze an, bei denen die Erde genauer zu inspizieren war.
Hier sollte beantwortet werden, wie die Pflanzen aussehen, die auf diesem speziellen Boden gedeihen und ob es sich um einen humusreichen oder sandigen Untergrund handelt. Im Tropen- und im Wüstenglashaus lagen die Lösungen fast auf der Hand, aber auch im Heilkräuterquartier und im Alpinum waren die Antworten leicht zu finden.

Eine handvoll Erde unter dem Mikroskop
Große wie kleine Besucher waren anschließend begeistert dabei, als es darum ging, nach "Komposthelfern" Ausschau zu halten. Unglaublich, dass in einer Handvoll Erde mehr Lebewesen existieren, als es Menschen auf dem Erdball gibt. Natürlich handelt es sich bei einem Grossteil dieser Lebewesen um Bakterien und Pilze, die nur mit dem Mikroskop sichtbar sind. Umso größer war das Erstaunen, als plötzlich Insekten, Würmer, Krebstiere und Pseudoskorpione zum Vorschein kamen und Springschwänze ihre akrobatischen Kunststücke vorführten. Laufkäfer und Kurzflügler erschienen auf dem Monitor des Stereomikroskops wie kleine Monster, so dass eine aufmerksame junge Besucherin treffend bemerkte: "Die sind ja gruseliger als beim Harry Potter".

Den Abschluss bildete ein Ausflug in das Reich der Fleisch fressenden Pflanzen, die ja einen Boden besiedeln, der ihnen praktisch keine Nährstoffe zur Verfügung stellt. Die unterschiedlichen Fangmechanismen, die diese Pflanzen entwickelt haben, um sich andere Nahrungsquellen zu erschließen, sind einfach faszinierend, sodass alle zustimmen mussten, als eines der Kinder meinte: "Mensch, die sind einfach super cool!" (sk/bb)