Forschung an der Schnittstelle zwischen Natur- und Sozialwissenschaften

Die Nationalkomitees für die beiden von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) verwalteten internationalen Forschungsprogrammen "Man and Biosphere (MAB)" und "Global Change" haben jeweils neue Schwerpunktsetzungen für ihre Forschungsbereiche beschlossen und starten einen Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen.
Cornwallis_Island
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Das UNESCO-Programm MAB der ÖAW entwickelt wissenschaftliche Grundlagen im Bereich der Natur- und Sozialwissenschaften, die der langfristigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und der Artenvielfalt dienen. Ziel ist die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen dem Schutz der biologischen Vielfalt, der Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und der Bewahrung der jeweiligen kulturellen Werte, kurz: eine nachhaltige Entwicklung der Beziehung Mensch-Umwelt.

Eine Schlüsselrolle im MAB-Programm spielen dabei repräsentative Landschaften, die sogenannten UNESCO-Biosphärenparks ("biosphere reserves"). Biosphärenparks sind nach einheitlichen international festgelegten Kriterien anerkannte Ökosysteme, in denen Modelle für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Biosphäre entwickelt, erprobt und umgesetzt werden. Biosphärenparks dienen nicht nur dem Schutz und der Pflege bestimmter Ökosysteme, sondern auch der ökologischen Forschung, der umweltgerechten Landnutzung und der Bildung im Bereich nachhaltiger Entwicklung. Das österreichische MAB-Nationalkomitee fokussiert seine Forschungsvorhaben zukünftig auf die Forschung in und für die Biosphärenparks, die auch in Österreich eine Vorbildfunktion für nachhaltige Entwicklung und Naturschutz erfüllen. In Österreich existieren bisher fünf derartige Parks, mit dem Biosphärenparkprojekt "Wienerwald" ist ein sechster in der Planungsphase. Das Global Change-Programm der ÖAW ist der österreichische Beitrag zu den drei weltweiten Forschungsnetzwerken IGBP (International Geosphere-Biosphere Programme), WCRP (World Climate Research Programme) und IHDP (International Human Dimensions Programme on Global Environmental Change), die den globalen Wandel unserer Umwelt in seiner gesamten Breite untersuchen. Die neuen Forschungsziele des Global Change-Nationalkomitees betreffen die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf empfindliche Ökosysteme und deren Folgen auf die sozio-ökonomischen Strukturen der Region.

Aufruf an interessierte WissenschaftlerInnen der LFU
Interessierte WissenschaftlerInnen sind ab sofort aufgerufen, ihre Projektvorschläge bei der ÖAW einzureichen. Ein zweistufiges Auswahlverfahren, in das eine internationale Experten-Jury eingebunden ist, dient der Objektivierung des Bewertungsprozesses bei der Projektvergabe. Genauere Informationen zur Vorgangsweise bei der Projekteinreichung können von der Homepage der ÖAW eingeholt werden. (Pressemeldung der ÖAW)