Erster Europäischer Verkehrsforschungspreis ging nach Innsbruck

In Opatija, Kroatien, fand am vergangenen Donnerstag die Verleihung des ersten Europäischen Verkehrsforschungspreises im Zuge des 3. Europäischen Verkehrskongresses statt. Einer der beiden Preise zur Förderung des Nachwuchses im Verkehrsbereich ging an eine junge Wissenschaftlerin aus Innsbruck, Frau Mag. Liebgard Fuchs.
Verkehrsforschungspreis
Verkehrsforschungspreis
Die Auswahl der Preisträgerarbeiten erfolgt durch eine international zusammengesetzte Jury. Vorschlagsberechtigt sind ordentliche Professoren oder vergleichbare Positionen. Die eingereichte Arbeit muss Entwicklungsprobleme des europäischen Verkehrs aus nationaler oder europäischer Sicht behandeln und der Herausbildung eines gesamteuropäischen Verkehrssystems beinhalten.
Die aus Osttirol stammende Liebgard Fuchs befasst sich in ihrer Studie mit einer quantitativen Bestandsaufnahme über den vom Transit sehr stark belasteten alpinen Streckenabschnitt Kiefersfelden - Brenner, und analysiert hier die Schadstoffbelastungen und die Evaluierung des Kombiverkehrs, der bekanntlich als hoffnungsvoller Lösungsansatz des grenzüberschreitenden alpinen Verkehrsproblems gilt.
Auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes, den sie in kritischer Weise diskutiert, hat Frau Fuchs ein deduktives Forschungsdesign entwickelt, das sich in thesenhafter Form drei Hauptfragestellungen zuwendet: der Ist-Zustand des Transits mit dem Stand von 2001/02, seine Schadstoffbelastung sowie die Transit-Entlastungsmöglichkeit durch den sogenannten Kombiverkehr, den Gütertransport durch die Kombination von Straßen- und Schienentransport. Ein wichtiger Ansatz von Fuchs` Arbeit war die Berücksichtigung des „hausgemachten“ innerösterreichischen Verkehrs, den sie immer wieder dem Transit gegenüberstellte. Die Studie wird insofern aufgewertet, da Frau Fuchs alle ihre Ergebnisse ausführlich mit den Gegebenheiten auf anderen europäischen Alpentransitstrecken vergleichend diskutiert.

Zur Person
Frau Mag. Liebgard Fuchs absolvierte ihr Studium an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck in den Fächern Geographie, Wirtschaftskunde und Englisch. Ihre Forschungsschwerpunkte beinhalten die Thematik des Verkehrs und Tourismus, gleichzeitig umfasst ihr Tätigkeitsbereich klassische Projektarbeit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Verkehr und Tourismus in Innsbruck und dem EU-Projekt "OMIaRD". (bb)