Intelligenter Assistent für das Internet

Das "Next Generation Web"-Team des Instituts für Informatik an der Uni Innsbruck arbeitet an einer Technologie, die die Nutzung der enorme Informations- und Wissensmenge im Internet erleichtern soll. Das Projekt "Semantic Web Fred" wurde nun im Rahmen des Wettbewerbs "Co Operate Vienna 2003" ausgezeichnet.
Grafik: Chuck Savage, The Stock Market
Grafik: Chuck Savage, The Stock Market
Das Internet enthält eine enorme Informations- und Wissensmenge, die für viele Geschäftsprozesse von entscheidendem Nutzen wären. Voraussetzung dafür ist aber die maschinelle Verarbeitbarkeit dieser Informationen. Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web (WWW), hat deshalb das "Semantic Web" zur Vision für eine neue Generation des Internet erklärt. Weltweit werden große Anstrengungen unternommen, Technologien für die Aufbereitung des Semantic Web zu entwickeln, für dessen produktive Nutzung mächtige Mechanismen benötigt werden. Die Lösung dieses ambitionierten Ziels wird einen Quantensprung in der Nutzung des Internet bedeuten. Voraussetzung dafür sind Architektur und Werkzeuge, die das Web semantisch interpretieren, sowie eine neue zielorientierte Prozessverarbeitung ermöglichen.

Ein intelligenter Assistent für das Internet

"Fred" ist eine Software-Plattform von Net Dynamics in Wien, welche auf ontologischen Datenmodellen, Software-Agenten-Technologien und Verfahren der Artificial Intelligence basiert, und damit die autonome Abwicklung von Aufgaben ermöglicht. Das Institut für Informatik betreibt in der Gruppe "Next Generation Web" weltweit bedeutende Forschung im Semantic Web- und Ontologie-Bereich. Gemeinsam mit Net Dynamics hat die Gruppe das "Sematic Web Fred"-Projekt begonnen, in dem in enger Kooperation ein Grundkonzept für ein Werkzeug zur Nutzung des Semantic Web für Unternehmensprozesse entwickelt und dieses nach Projektabschluss international verwertet werden soll.

Ausgezeichnetes Projekt

Ein Semantic Web Fred wird dann in der Lage sein, als "Assistent" eines Benutzers für ein an ihn delegiertes Ziel auf intelligente Weise den notwendigen Prozess zu identifizieren und ihn autonom durchzuführen. Die Anwendbarkeit dieser Innovation ist breit: zum Beispiel können damit Behörden im Electronic Government Bereich Bürgern neue Services zur Verfügung stellen, ebenso wie Unternehmen ihren Kunden, oder Schulen und Universitäten ihren Schülern und Studenten. Das Projekt wurde von der Jury von "Co Operate Vienna 2003" des Zentrums für Innovation und Technologies in Wien als zweitbestes Projekt beurteilt. Der Wiener Wirtschaftaftsförderungsfonds dotierte diese Auszeichnung mit einem Preisgeld von 10.000 Euro. (cf)