Das Frauenbild in der Antike

Frauenbild und Geschlechterrollen in der antiken Ethnographie stehen im Mittelpunkt zweier internationaler Workshops an der Uni Innsbruck. Die vom Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik organisierte Tagung läuft noch bis 12. März und bildet den Abschluss eines langjährigen FWF-Projekts.
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Seit beinahe sechs Jahren arbeiten am Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an einem FWF-Projekt zu "Frauenbild und Geschlechterrollen in antiker Ethnographie", das von Prof. Christoph Ulf und Prof. Robert Rollinger geleitet wird. Abgeschlossen wird das Projekt nun im Rahmen von zwei Workshops, bei denen nahezu 40 Teilnehmer aus acht Ländern zu Gast an der Universität Innsbruck sind. Die Referentinnen und Referenten präsentieren dabei ihre Forschungen über Frauenbilder und Geschlechterrollen in griechischen und lateinischen Schriften. Beginnend bei Autoren des 5. vorchristlichen Jahrhunderts erstreckt sich der zeitliche Bogen bis in die Spätantike.

Zwei umfangreiche Bände sind im Rahmen des Projektes bereits veröffentlicht worden. Zwei weitere Publikationen sind geplant und werden voraussichtlich nächstes Jahr erscheinen. Sie sollen die Ergebnisse der nun stattfindenden Workshops enthalten. Weiters wurde eine Datenbank erarbeitet, die mit 3.800 Passagen von lateinischen und griechischen Autoren das Frauenbild und die Geschlechterrollen in ethnographischen Zusammenhängen illustriert. Sie wird ab Sommer 2003 im Internet der Wissenschaftswelt zur Verfügung stehen.

Ein Höhepunkt der Tagung wird am Freitag das im Stadtarchiv Innsbruck stattfindende interdisziplinäre Gespräch über "Frau und Mann im Spiegel der antiken Überlieferung" sein. Bei dieser Podiumsdiskussion werden Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Disziplinen wie Alte Geschichte, Klassische Philologie, Archäologie, Geschichte, Literaturwissenschaft, Feminismus sowie Soziologie zusammentreffen. In einem Gespräch mit Publikumsbeteiligung soll die Frage diskutiert werden, auf welchen Wegen die historische Realität der Geschlechter in der Antike in Quellen und Texten aufgespürt werden kann. Die Veranstaltungen sowie die Podiumsdiskussion stehen allen Interessierten offen.