Mit Katalysatoren zur optimalen Synthese

Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind recyclebare Katalysatoren, die die Herstellung von komplizierten organischen Verbindungen erst ermöglichen. Ao.Univ.-Prof. Dr. Michael Buchmeiser vom Institut für Analytische Chemie und Radiochemie erhielt für seine Arbeiten zur Optimierung von Katalysatoren den Novartis-Preis 2001 für Chemie.
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Ohne Katalysator läuft in der organischen Chemie gar nichts. Für Anti-HIV-Medikamente, künstliche Hormone, Zytostatika gegen Krebs aber auch für synthetische Geruchsstoffe werden komplizierte Kohlenstoffverbindungen aus 15- bis 20-gliedrigen Ringen benötigt. Um diese nachbilden zu können, müssen spezielle Katalysatoren verwendet werden. Bisher wurden dazu vor allem sogenannte "homogene Katalysatoren" verwendet, die in die Lösung gegeben wurden und die gewünschte Reaktion hervorriefen. Dieser Typ von Katalysator hat jedoch gravierende Nachteile: Viele dieser Katalysatoren basieren auf Metallen, die für den Menschen giftig sind. Deshalb muss das Endprodukt aufwendig und teuer gereinigt werden.

"Heterogene Katalysatoren"

Michael Buchmeiser und sein Team beschäftigen sich deshalb mit der Herstellung von "heterogenen Katalysatoren", bei denen die katalytisch wirksame Substanz an einen festen Träger wie Glas oder Quarz gebunden ist. Dieser Typ von Katalysator bewirkt die chemische Reaktion ohne dabei selbst zerstört zu werden oder sich mit der Zielsubstanz zu verbinden. Somit entfällt ein langwieriges Reinigen der Produkte, auch kann der sehr teure Katalysator wiederverwendet werden. Ein weiterer Vorteil der neuen Methode ist, dass im Vergleich zu herkömmlichen Katalysatoren eine wesentlich geringere Lösungsmittelmenge verwendet werden kann. Neben einer effizienteren Synthese wirkt sich dies alles vor allem positiv auf den Herstellungsaufwand, den Umweltschutz und somit den Preis aus.

Novartis-Preise in Chemie, Biologie und Medizin vergeben

Der Novartis-Preis wird seit Gründung des Wiener Forschungsinstituts im Jahre 1970 vergeben. Die bisher mit je 100.000 Schilling dotierten Auszeichnungen wurden im Zuge der Währungs-Umstellung auf je 10.000 Euro (137.603 Schilling) aufgewertet. Neben dem Innsbrucker Wissenschaftler erhielt Jan-Michael Peters vom Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie in Wien für seine Untersuchungen über Mechanismen für die exakte Aufteilung der Erbsubstanz bei der Zellteilung den Preis für Biologie und Biochemie. Micheal Roden von der Universitätsklinik für Innere Medizin III am Wiener AKH wurde für seine Forschungen über Typ-2-Diabetes mit dem Novartis-Preis für Medizin ausgezeichnet.