Wasser - eine sensible Ressource

Das Kanadazentrum der Uni Innsbruck lud gestern zu einem Abend des Wassers. Dabei wurde der Umgang mit der lebenswichtigen Ressource in Kanada und Österreich verglichen. Im Mittelpunkt des Abends standen dann die Ergebnisse des Forschungsprojekts High Arctic, die Projektleiter Dr. Günter Köck präsentierte.
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Prof. Ursula Moser-Mathis, Leiterin des Zentrums für Kanadastudien an der Universität Innsbruck, betonte in ihrer Begrüßung, dass es dem Zentrum von Anfang an ein Anliegen war, die Öffentlichkeit über die wertvolle Zusammenarbeit mit kanadischen Einrichtungen zu informieren. Das Jahr des Wasser war nun Anlass die Arbeit von Dr. Günter Köck, einem früheren Kanadapreisträger, vorzustellen, der in seinen Projekten intensiv mit kanadischen Partner kooperiert.

Kanada und Österreich - ähnliche Voraussetzungen

Zunächst diskutierten Sheila Coutts von der Kanadischen Botschaft in Wien und Landeshauptmann-Stellvertreter Hannes Gschwentner die Bedeutung des Wassers für Kanada und Österreich, die beide zu den wasserreichsten Ländern der Erde zählen. In Kanada hatte das Wasser schon seit Beginn der Besiedlung enorme Bedeutung, da das weite Land nur über Wasserwege sinnvoll erreichbar war. Hier wurde auch das Wasserflugzeug erfunden. Heute bemüht sich Kanada mit großen Anstrengungen um eine sinnvolle Bewirtschaftung dieser Wasserressourcen. Durch seine exponierte Lage leidet das Land bereits jetzt an der Klimaerwärmung, so Coutts. Kanada kämpft daher auch auf internationaler Ebene um entsprechende Regelungen. "Die Arbeit von Günter Köck und anderen Wissenschaftlern ist daher von unschätzbarem Wert für Kanada und die Welt", betonte Sheila Coutts zum Abschluss. Hannes Gschwentner, Landesrat für Umweltschutz, hob die Bedeutung der öffentlichen Hand für den Schutz der lebensnotwendigen Ressource Wasser hervor. Eine Privatisierung, wie sie im Rahmen der GATS-Verhandlungen angestrebt werde, sei für ihn daher ausgeschlossen: "Unser Wasser darf nicht zur Handelsware werden", so Gschwentner.

Fische als Bioindikator für Klimawandel

Günter Köck stellt dann in einem schwungvollen Diavortrag die Ergebnisse der Untersuchungen in der kanadischen Arktis vor. Über sechs Jahre hat er mit Kollegen die dortigen Süßwasserseen befischt und die Umweltbelastung der Tiere untersucht. Dabei zeigte sich sehr deutlich, dass eine Klimaerwärmung die Schadstoffbelastung der Tiere dramatisch erhöht. Grund dafür sind die längeren eisfreien Perioden, in denen die Fische vermehrt Schadstoffe aufnehmen. Damit konnten auch Ergebnisse bestätigt werden, die Anfang der 90er Jahre bereits in Tiroler Hochgebirgsseen erhoben wurden. Zum Abschluss zeigte Köck den interessierten Besuchern noch Bilder von seiner jüngsten Reise an den Lake Hazen, den größten See nördlich den Polarkreises. Die eindrucksvollen Bilder sollten auch Geschmack auf mehr machen, den Köck wird gemeinsam mit seinen Mitarbeitern im nächsten Jahr versuchen, eine Tiefenkartografie des Lake Hazen zu erstellen. Die kanadischen Kollegen haben ihm dafür bereits ihre volle Unterstützung zugesagt, was noch fehlt ist eine entsprechende Forschungsfinanzierung in Österreich. (cf)