Im Zeichen der Multikulturalität

Im Beisein der kanadischen Botschafterin Ingrid Hall konnten gestern Mag. Eulamie Esclamada und Mag. Gertrud Schönthaler die diesjährigen Kanada-Preise entgegennehmen. Der Kanada-Tag 2003 wurde von Marie-Céline Labbé und Johannes Maria Bogner musikalisch umrahmt.
Prof. Ursula Moser übergibt den Preis an Preisträgerin Mag. Eulamie Esclamada. Im Hin …
Prof. Ursula Moser übergibt den Preis an Preisträgerin Mag. Eulamie Esclamada. Im Hintergrund Gutachter Prof. Max Preglau.
Bereits zum fünften Mal konnten heuer der Kanada- Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs und der Preis der Austrian Airlines Group an hoffnungsvolle JungwissenschaftlerInnen vergeben werden. Der mit 2.000 EUR dotierte Kanada-Preis ging in diesem Jahr an die Sozialwissenschaftlerin Eulamie Esclamada, die 1994 aus den Philippinen nach Österreich gekommen ist. Ihre Diplomarbeit "Integration Policy in a Multicultural Society: Montreal's Southeast-Asian Immigrants" erfuhr von Gutachter Prof. Max Preglau fachliches und auch persönliches Lob. Die in englischer Sprache abgefasste Arbeit über die Integrationspolitik im frankophonen Montreal, eingereicht von einer philippinischen Studentin an einer österreichischen Universität, sei selbst besonderer Ausdruck von Multikulturalität. Esclamada versucht in ihrer Arbeit zu zeigen, wie Integrationspolitik sowohl die Interessen der aufnehmenden Gesellschaft wie auch diejenigen der Einwandernden zu fördern vermag.

Auch die Arbeit von Mag. Gertrud Schönthaler, die mit dem Preis der Austrian Airlines Group 2003 ausgezeichnet wurde, befasste sich mit der Frage der kulturellen Identität. Die Werke der Autoren Marco Micone und Maryse Condé dienten ihr als Grundlage für die kulturwissenschaftliche Analyse eines neuen Identitätsverständnisses. Schönthalers Diplomarbeit "Feigenbaum und Mangrove - Symbole eines neuen Identitätsverständnisses: Marco Micone und Maryse Condé" wurde von Prof. Ursula Moser, Leiterin des Zentrums für Kanadastudien, vorgestellt.

Umrahmt wurde die Veranstaltung in der Aula der Universität von Marie-Céline Labbé aus Québec auf der Traversflöte und Johannes Maria Bogner aus Wien auf dem Cembalo. Die Beiden trugen Werke von Händel, Ligeti, Couperin, Leclair, Soler und Bach vor. Die kanadische Botschafterin Ingrid Hall, die am Nachmittag das Zentrum für Kanadastudien besichtigt hatte, zeigte sich sehr erfreut über die regen Tätigkeiten der Einrichtung. Die Veranstaltungen und Publikationen, der wissenschaftliche Austausch und die kulturellen Aktivitäten zeigten deutlich auf, das Kanada viel mehr zu bieten habe als seine wunderbare Natur, so die Botschafterin. (cf)