Indian Summer - Der stille Raum

Der Herbst ist nicht nur eine Zeit des Wandels, er ist auch eine Zeit der Stille. Künstler fanden darin immer wieder Inspiration für ihre Werke. Im Literaturhaus wird heute Abend ein buntes Programm mit Vorträgen, Lesungen und musikalischen Darbietungen rund um den kanadischen Herbst präsentiert.
Foto: Peter Mertz
Foto: Peter Mertz
Wenn sich im Herbst das Rot-Orange des Zuckerahorns, das Gold-Gelb der Birken und Espen und das Scharlachrot des Ahorns einem riesigen Farbteppich gleich über das Land legen, dann kommen Besucher in Scharen nach Kanada, um ein einmaliges Schauspiel zu erleben: den "Indian Summer". Die amerikanischen Ureinwohner erklärten die grandiose Laubfärbung einst mit dem herabtropfenden Blut und Fett eines "gejagten" Großen Bären. Das Sternbild steht nämlich in dieser Jahreszeit besonders tief am Himmel. Die Wissenschaft ist da weniger romantisch: Kalte Nächte, herbstlich warme Tage und abnehmendes Sonnenlicht lassen die Farben zu Tage treten, die die gesamte Gegend in roten, goldenen, gelben und orangefarbenen Schattierungen schimmern lässt.

Sibylle Moser, vom Institut für Kunstgeschichte, referiert heute Abend im Innsbrucker Literaturhaus über den "Indian Summer" als inspirierendes Thema in der kanadischen Landschaftsmalerei der "Group of Seven". Ein kunstvolles Ton-Bild-Gemälde zum Indian Summer in Ostkanada präsentiert Peter Mertz vom Zentrum für Kanadastudien. Eine Lesung mit Texten von Albert Lozeau, Margaret Atwood und Grey Owl, musikalisch umrahmt von Marié-Celine Labbé (Traversflöte) und Johannes M. Bogner (Cembalo), beschließt das offizielle Programm. Bei Glühwein und Keksen soll der Abend dann gemütlich ausklingen. Organisiert wird die Veranstaltung vom Zentrum für Kanadastudien an der Universität Innsbruck.

Zeit: Freitag, 16. November 2001, 19.30 Uhr
Ort: Veranstaltungssaal des Literaturhauses, Josef Hirn Straße 7, 10. Stock