Innsbrucker Indonesien-Studienprogramm 2001 erfolgreich

Trotz politisch schwieriger Bedingungen absolvierten auch heuer 29 österreichische Studierende im Rahmen des ASEA-Uninet ein Indonesien-Studienprogramm. Unter Leitung des Auslandsreferenten der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Erich Thöni, sowie Ass.-Prof. Dr. Christian Traweger bewältigte die Gruppe ein reichhaltiges Studien- und Besuchsprogramm.
Indonesische Impressionen
Indonesische Impressionen
Zum zweiten Mal konnte die Universität Innsbruck heuer ihr Studienprogramm in Indonesien anbieten. Studierende der Universitäten Innsbruck, Linz, Salzburg sowie der WU Wien konnten im Juli trotz der politischen Umwälzungen in Indonesien ein umfangreiches Studienprogramm mit Lehrveranstaltungen in Politik, Wirtschaft, sozialer Entwicklung, Geschichte und Kultur Südostasiens und Indonesiens absolvieren. Die Umstände um den Präsidentenwechsel in Indonesien gestalteten die diesjährigen Lehrveranstaltungen, Betriebsbesichtigungen und Exkursionen besonders ereignisreich und spannend. Neben den Studierenden aus Österreich nahmen je fünfzehn Studierende der University of Indonesia (Jakarta) und der Gadjah Mada University (Yogjakarta) am Programm teil.

Die besonderen politischen Umstände (Ausrufung des Notstands, Absetzung von Präsident Wahid und Einsetzung der Präsidentin Megawati, mögliche zivile Unruhen) verlangten von den Teilnehmern flexible Reaktionen, permanente Reflexion geschichtlicher und tagesaktueller Ereignisse und eine präzise Aufarbeitungen missverständlicher Interpretationen in den universitären Diskussionen zu politischen Gegebenheiten, wirtschaftlichen Krisenerscheinungen, sozialen Problematiken und vergangenen und zukünftigen Entwicklungsaussichten.

Ergänzt wurden diese Diskussionen durch europäische und insbesondere österreichische Sichtweisen und Interpretationen in Aussprachen mit dem österreichischen Botschafter in Jakarta, Dr. Zimburg, den Außenhandelsdelegierten Dipl.-Kfm. Mayerhofer (Singapur) und Mag. Nemeti (Jakarta) sowie österreichischen und deutschen Unternehmern, die in Indonesien ihre Geschäfte tätigen. Abgeschlossen wurde das akademische Programm (40 Seminarstunden plus 12 externe Diskussionsstunden) mit einer vierstündigen Klausur.

Doch auch kulturelle Höhepunkte kennzeichneten die Veranstaltung. So wurden unter anderem das Nationalmuseum in Jakarta, das alte Batavia, die Weltkulturdenkmäler Borobodur und Prambanan, die Tempel des vulkanischen Dieng Plateaus, aber auch der Kraton (Palast) des Sultans in Yogjakarta besucht und eine einmalige Aufführung der ‚Ramayana-Oper' im Mondlicht vor den Prambanan-Tempeln erlebt.

Finanziert wurde das Programm weitestgehend durch die Studierenden selbst. Eine Förderung durch das ASEA-Uninet und die logistische Hilfestellung durch die österreichische Botschaft in Jakarta sowie die Universität Innsbruck trugen zum Erfolg des Programms bei. Im Rückblick werteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Programms "gerade in dieser Zeit als großartige akademische und persönliche Bereicherung, erfahren unter fordernden physischen und psychischen Bedingungen".