Olifantsvlei - Architektur für kleine Menschen

Anerkennung für das Architekturprojekt „Olifantsvlei“ des studio3 gibt es von vielen Seiten. Im Oktober erhielt das Projekt den „Österreichischen Baupreis“ und bei der Preisverleihung des renommierten Architectural Review Awards for Emerging Architecture in London erhielt es eine besondere Erwähnung.
Das Projekt Olifantsvlei
Das Projekt Olifantsvlei

33 Studierende des studio3 (Institut für experimentelle Architektur) errichteten letztes Jahr in einem Township von Johannesburg, Südafrika, ein Vorschulgebäude für 80 Kinder. Die Projektleitung hatten Astrid Dahmen und Walter Prenner über. Nach sechs Monaten Planungszeit und einem Workshop am Ossiacher See, bei dem die geplanten Elemente erprobt wurden, wurde in Südafrika gebaut.

 

Unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung und unterstützt durch südafrikanische Partnerbetriebe stellten die Jungarchitekten in sechs Wochen die gesamte Vorschule auf und gestalteten auch einen Freibereich für 800 SchülerInnen.

 

Die Zielsetzung war Funktionalität unter Einbeziehung natürlicher, lokaler Gegebenheiten und der Bedürfnisse der Kinder. Sie brauchen Platz und Spielraum zum Ausleben ihrer Ideen. Sehr wichtig war daher die Einteilung der Weitläufigkeit des Geländes von 12.000 Quadratmeter. Es entstanden zwei leicht wirkende Baukörper mit großzügigen, abgesetzten Dächern. Die Abkoppelung vom Baukörper macht eine natürliche Be- und Entlüftung möglich und ist gleichzeitig ein Schutz vor Hitze und Regen. Podeste und Nischen im kindergerechten Maßstab sorgen für Rückzugsmöglichkeiten und Spielräume. Zwischen den beiden Häusern ist genügend Bewegungs- und Begegnungsraum.

 

Die ungewöhnliche Architektur wurde vor Ort sehr positiv aufgenommen, und erregte aber auch international Aufmerksamkeit: Bei dem Architectural Review Awards for Emerging Architecture, der weltweit wichtigsten Auszeichnungen für junge Architekten wurde das Projekt am 29.Novemeber unter 400 Einreichungen mit einer speziellen Erwähnung bedacht. Seit 1999 prämiert das Magazin Architectural Review (AR) einmal im Jahr herausragende Projekte aus den Bereichen Bauten, Innenraumgestaltung, Landschafts- und Städtebau sowie Produktdesign. Im Dezember gibt es eine Sonderausgabe des Architectural Review über die Preisträger.

 

Aber auch in Österreich wurde das außergewöhnliche Engagement und die originelle Architektur anerkannt: Am 23. Oktober erhielt das Projekt beim Österreichischen Baupreis in der Kategorie Sonderpreis 13.000 Euro zuerkannt. Die Immobilien Privatstiftung fördert damit besonders gelungene, Sparten übergreifende, innovative und ökonomische Lösungen.