Dr. Otto Seibert-Preise an Innsbrucker ForscherInnen vergeben

Die Zuwendungen aus der Dr. Otto Seibert-Stiftung wurden am 30. Mai im Rahmen eines Festaktes an Forschende der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck vergeben.
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Rektor Clemens Sorg (Medizinische Universität Innsbruck) und Vizerektor Tilmann Märk (Universität Innsbruck) mit den PreisträgerInnen der Dr. Otto Seibert-Preise und -Stipendien.

Vizerektor Tilmann Märk und Rektor Clemens Sorg betonten bei diesem Anlass die Wichtigkeit von jungen, begeisterten Forscherinnen und Forschern für die Universitäten.

 

Bei der gemeinsamen Feier der beiden Innsbrucker Universitäten übereichten Rektor Clemens Sorg für die Medizinische Universität und Vizerektor Tilmann Märk für die Universität Innsbruck die Otto Seibert-Preise 2005. Vizerektor Märk betonte in seiner Begrüßung, dass beide Universitäten für Spitzenausbildung und Spitzenforschung stehen. „Damit weiterhin Spitzenforschung möglich ist, benötigt es Geld, Zeit und das wichtigste: junge, begeisterte Forscherinnen und Forscher, die sich im Rahmen ihres Studiums oder ihrer Arbeit mit den Geheimnissen der Natur oder den kulturellen und gesellschaftlichen Leistungen der Menschheit befassen“, so Märk. Begabte junge ForscherInnen werden durch Zuwendungen aus Stiftungen, mit Preisen und Stipendien gefördert. „Wenn ich mir die eingereichten Arbeiten und Forschungsleistungen ansehe, bin ich mehr als optimistisch, dass wir auch in Zukunft eine Stätte der exzellenten Ausbildung und Forschung sein werden“, freute sich Vizerektor Tilmann Märk.

 

Insgesamt wurden von Dr. Otto Seibert drei Preise und ein Stipendium eingerichtet:

  • Dr. Otto Seibert Wissenschafts-Förderungs-Preis
  • Dr. Otto Seibert-Preis zur Förderung gesellschaftlich Benachteiligte
  • Dr. Otto Seibert-Preis zur Förderung wissenschaftlicher Publikationen
  •  Dr. Otto Seibert-Stipendien-Schenkung

 

Dr. Otto Seibert Wissenschafts-Förderungs-Preis 2005

Den mit 1.350,- Euro dotierten Dr. Otto Seibert Wissenschaft-Förderungs-Preis 2005 erhielten Dr. Thomas Lörting vom Institut für Physikalische Chemie/ Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie der Universität Innsbruck und Dr. Stefan Schmidt von der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Onkologie der Medizinischen Universität.

Mit dem Wissenschafts-Förderungs-Preis werden ausschließlich wissenschaftliche Arbeiten aus der Rechtswissenschaftlichen und der Naturwissenschaftlichen Fakultät sowie der Medizinischen Universität gefördert.

„Dr.  Thomas Lörting ist wohl eine der großen Hoffnungen der Universität auf dem Gebiet der Chemie“, so Märk. Lörting, geboren 1973 in Innsbruck, studierte Chemie an der Universität Innsbruck und promovierte im Jahr 2000 mit Auszeichnung. Von 2001 bis 2003 war er als Post-doc am Massachusetts Institute of Technology im Labor des Nobelpreisträgers Prof. Mario J. Molina, um die Chlor-Eis Wechselwirkung im Laborversuch zu studieren und neue Theorien zur Quantifizierung des Ozonabbaus zu entwickeln. Seit Oktober 2004 ist Lörting als Assistenz-Professor am Institut für Physikalische Chemie der Universität Innsbruck  tätig und leitet eine Arbeitsgruppe am Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie. Er wurde bereits mehrfach für seine wissenschaftlichen Arbeiten ausgezeichnet, unter anderem mit dem Liechtenstein-Preis, dem Ernst-Brandl-Preis oder dem Novartis-Preis.

Den Dr. Otto Seibert-Wissenschafts-Förderungs-Preis erhält Lörting für seine Forschungen zu „Glasigem Wasser“. Dieses entsteht bei Abkühlraten von einer Million Grad pro Sekunde und bei Temperaturen bis zu minus 200° Celsius. Dr. Thomas Lörting und seine Arbeitsgruppe untersuchen Wasserstoff-Brückenbindungen unter diesen extremen Bedingungen. Weiters beschäftigen sie sich mit den Veränderungen des Glasigen Wassers, wenn dieses wieder erwärmt wird. „Die Arbeiten von Dr. Lörting und seiner Arbeitsgruppe betreffen eines der faszinierendsten Kapitel der Wasserforschung“, so Vizerektor Märk.

Dr. Stefan Schmid von der Medizinischen Universität Innsbruck erhält den Preis für seine Arbeit „Identification of glucocorticoidresponse genes in children with acute lymphoblastic leukemia“.

 

Dr. Otto Seibert-Preis zur Förderung gesellschaftlich Benachteiligter 2005

Die PreisträgerInnen des "Dr. Otto Seibert-Preis zur Förderung gesellschaftlich Benachteiligter" sind WissenschafterInnen der Universität Innsbruck bzw. Medizinischen Universität Innsbruck und beschäftigen sich mit der Verbesserung des gesellschaftlichen Selbstwertgefühls von in Altenheimen und Pflegeanstalten lebenden Mitmenschen. Er wird verliehen an WissenschafterInnen aus den Fachbereichen Psychogeriatrie, Neuro-Pharmakologie und Rechtswissenschaften.

Prof. Michael Ganner vom Institut für Zivilrecht erhielt den Preis in Höhe von 1.616,- Euro für seine Arbeit mit dem Titel „Selbstbestimmung im Alter. Privatautonomie für alte und pflegebedürftige Menschen in Österreich und Deutschland“ und zeigt die Möglichkeiten der individuellen Gestaltung der Pflegebedürfnisse aus rechtlicher Sicht.

 

Dr. Otto Seibert Preis zur Förderung wissenschaftlicher Publikationen 2005

Mit diesem Preis werden Druckkostenzuschüsse in der Höhe von je 704,- Euro an insgesamt drei WissenschafterInnen der Universität aus den Bereichen der Rechtswissenschaften, der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, der Geisteswissenschaften sowie der Naturwissenschaften vergeben.

Der Dr. Otto Seibert Preis zur Förderung wissenschaftlicher Publikationen 2005 ging an Dr. Maria Pia Andreatta vom Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie, an Dr. Andrea Ender vom Institut für Sprachen und Literaturen (beide aus Vorarlberg) und Dr. Roland Benedikter aus Südtirol vom Institut für Geschichte und Ethnologie. 

 

Dr. Otto Seibert-Stipendien-Schenkung 2005

Jedes Jahr wird eine finanzielle Unterstützung zur Förderung „junger, begabter, zielgerichteter und strebsamer Südtiroler Studentinnen und Studenten vergeben“, so Märk. Heuer freuen sich darüber Daniela Anna Engl aus Terenten in Südtirol (Erdwissenschaften), Ulrike Rieder aus Tiers in Südtirol (Chemie), Egon Rubatscher aus St. Martin in Thurn in Südtirol (Chemie) und Simon Rauch aus Auer in Südtirol (Humanmedizin). Sie erhielten jeweils 1.150.- Euro.

Die Dr. Otto Seibert-Stipendien dürfen nur an Südtiroler Studierende an den Innsbrucker Universitäten aus den Bereichen Humanmedizin, Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, Veterinärmedizin, Chemie, Pharmakologie, Pharmazie, Geologie, Elektronik und Kernphysik sowie Jurisprudenz vergeben werden.

 

Der Stifter Otto Seibert

Der aus Deutschland stammende Arzt Dr. Otto Seibert wurde 1902 geboren. Bei einer Bergwanderung in Ritten/Südtirol überanstrengte sich der Mediziner. Der damalige Vizebürgermeister der Gemeinde Klobenstein, Dr. Hans Gamper, brachte den Arzt in das nächstgelegene Krankenhaus. Aus Dankbarkeit für seine Genesung legte Dr. Seibert eine Stiftung an. Dr. Seibert verstarb im Jahr 1988.