Innsbrucker Erziehungswissenschaftler präsentierte Forschungsergebnisse in den USA

Im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes in San Francisco/ USA präsentierte Prof. Volker Schönwiese vom Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck Ergebnisse des vor kurzem abgeschlossenen Forschungsprojekts „Das Bildnis eines behinderten Mannes“ an der University of California in Berkeley.
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Prof. Schönwiese überreicht Prof. Paul Longmore, Leiter des Institute on Disability an der SF State University, ein Buch über die Universität Innsbruck. Links daneben Prof. Katherine Sherwood von der UC Berkeley.

Prof. Schönwiese und die Projektmitarbeiterin Mag. Petra Flieger waren vom “Bay Area Disability Studies Consortium”, einem Zusammenschluss von Lehrenden aller Universitäten der San Francisco Bay, eingeladen worden.

 

Prof. Schönwiese referierte über theoretische Ergebnisse des transdisziplinären Forschungsprojektes mit dem Schwerpunkt auf der kulturellen Repräsentation behinderter Menschen. Ausgehend von der Analyse von drei Bildern behinderter Menschen aus der frühen Neuzeit - die alle aus Innsbruck stammen - ging es darum zu zeigen, wie in der frühen Neuzeit ambivalente Blicke zwischen Anerkennung und Abwertung entstanden sind, die heute noch eine hohe Aktualität besitzen. Ein „transformatorischer Blick“ auf behinderte Menschen stellt immer wieder die Frage der Menschlichkeit von behinderten Menschen. Inszenierungen der Distanz, Neugier und Sensation lassen die personale Identität von behinderten Menschen in den Hintergrund treten, schaffen aber auch Rahmen von Anerkennung über soziale Rollen.

 

Mag. Flieger berichtete über Ergebnisse aus der Erprobung partizipatorischer Methoden für transdisziplinäre Forschung. Im konkreten Projekt beteiligten sich Frauen und Männern mit Behinderung am gesamten Forschungsprozess und gestalteten diesen gemeinsam mit den beteiligten WissenschafterInnen, um ihre Perspektive verstärkt in die wissenschaftliche Auseinandersetzung einzubringen. In den US-amerikanischen Disability Studies werden solche Ansätze unter dem Begriff Participatory Action Research seit längerem realisiert.