Fußball-WM bringt 10.000 Euro für Kindergarten in Südafrika

Geschätzte 10.000 Euro sammelten 31 Studierende mit ihrem Benefiz-Stand während den WM-Fußballübertragungen am Marktplatz. Mit NR Karin Hakl wurde diese Sozial-Initiative prominent unterstützt.
Kindergarten in Südafrika
Geschätzte 10.000 Euro sammelten 31 Studierende mit ihrem Benefiz-Stand während den WM-Fußballübertragungen am Marktplatz.

Das Institut für Experimentelle Architektur ./studio3 der LFU Innsbruck baut ab 20. August 2006 einen Kindergarten in Südafrika. Dabei übernimmt das Institut nicht nur die Planung und die Konstruktion vor Ort, sondern auch die Finanzierung. Mit der Unterstützung von Unternehmen, staatlichen Einrichtungen und Einzelpersonen kann das Projekt realisiert werden. Die StudentInnen selbst zeig(t)en große Einsatzfreude und errichteten einen Benefiz-Stand am Marktplatz während der WM-Fußballübertragungen, um Geld für den Bau zu sammeln. Dabei erhielten sie prominente Unterstützung von NR Karin Hakl, die den Stand am Montag, den 19. Juni 2006 betreute. DI Astrid Dahmen, Projektbetreuerin, zollt den StudentInnen Respekt: „Diese Aktion zeugt von großem studentischen Engagement - die Studierenden setzen sich für die Mitfinanzierung des Baus und die Öffentlichkeitsarbeit ein.“ Weiters möchte DI Dahmen all jenen danken, die das Projekt bereits unterstützen.

Zurzeit laufen die letzten Vorbereitungsarbeiten, bevor die StudentInnen nach Südafrika fliegen. Die Flug- und Aufenthaltskosten tragen die Studierenden selbst, auch Verwaltungs- und Organisationskosten belasten das Spendenkonto nicht. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit zwei NGO’s in Südafrika, „Adopt-a-school“ und „Education Africa“, abgewickelt.

 

Learn together – build together

In Südafrika besteht für alle jungen BürgerInnen zwischen 7 und 16 Jahren Schulpflicht. Ziel ist es, allen Kindern gleiche Bildungschancen zu ermöglichen und das Bildungsgefälle zwischen schwarzen und weißen SchülerInnen abzubauen. Nach wie vor wird oft getrennt nach Bevölkerungsgruppen unterrichtet und in den Townships ist die schulische Infrastruktur besonders schlecht. Schulalltag bedeutet Massenbetrieb – in der Olifantsvlei Primary School werden 860 SchülerInnen von 20 LehrerInnen betreut, viele Kinder haben einen Anfahrtsweg von bis zu 48 km.

Neben den Grundfächern wie Lesen, Schreiben und Rechnen soll den Kindern auch Alltagswissen (Aufklärung, Vorsorge vor HIV) vermittelt werden.

Die UNESCO sieht in ihrem Weltbericht „Bildung für alle 2006“ v.a. Handlungsmöglichkeiten im Vorschulbereich. Hier bestehe die Chance zur Förderung und Kompensation – Sprache kann spielerisch gelernt werden, denn der Schulbesuch alleine garantiert in Südafrika nicht die Lese- und Schreibfähigkeit („literacy“). 

In den Townships rund um Johannesburg werden Behausungen unter extremen Mangelbedingungen und ohne Hilfe von Architekten errichtet. Blechdächer erzeugen unerträgliche Hitze im Sommer und Kälte im Winter. Der von ./studio3 initiierte Bau des Kindergartens soll ein „nachhaltiges“ klimaoptimiertes Gebäude entstehen lassen. AnwohnerInnen vor Ort, die ihre Mitarbeit anbieten, werden Qualifikationen des Bauens weitergegeben. Es gibt eine lokale „ownership“: Menschen oder Institutionen, die die lokale Kultur nicht nur kennen, sondern Teil davon sind, übernehmen die Verantwortung für das Projekt, wenn die Innsbrucker Studierenden wieder nach Hause zurückkehren.

 

Das Spendenkonto ist weiterhin geöffnet:

Hypo-Bank-Tirol, Kto-Nr. 210 111 30410
BLZ 57000
Konto-Inhaber: Universität Innsbruck
Stichwort: ZAP840001/Südafrika