Deutscher Freundskreis lernt europäische Sicherheitspolitik kennen

Seit drei Jahren besucht der Deutsche Freundeskreis (DFK) der LFU jedes Jahr seine Alma Mater. Vergangen Freitag waren seine Mitglieder wieder zu Gast und wurden von Prof. Alexander Siedschlag in die Geheimnisse der europäischen Sicherheitspolitik eingeführt.
v.l. Prof. Alexander Siedschlag, Prof. Ursula Moser, Dkfm. Michael Pega, Prof. Eva La …
v.l. Prof. Alexander Siedschlag, Prof. Ursula Moser, Dkfm. Michael Pega, Prof. Eva Lavric, HR Mag. Rosa Maria Reinalter-Treffer und Dr. Barbara Tasser.

„Der Freundeskreis, der bereits seit 1922 besteht, ist eine Art des Dankes an eine Institution, die wesentlich prägend für viele von uns war“, betont Dkfm. Michael Pega, Vorsitzender des Deutschen Freundeskreises: „Unser Ziel ist eine materielle Förderung der Universität, aber auch eine Art der Einbringung von Wissen, Können und Zeit einzelner Mitglieder.“

Prof. Alexander Siedschlag, Inhaber der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik, gab den rund 15 Mitgliedern des Deutschen Freundeskreises Einblick in die vielschichtige und komplexe Natur der Europäischen Sicherheitspolitik, ihren Verschränkung mit der Wirtschaft und in den laufenden Forschungsprojekten der Stiftungsprofessur.

Sicherheitsbegriff im Wandel

„Sicherheit ist heute ein umfassendes Feld. Es wird ein umfassender Sicherheitsbegriff vermittelt. Jedoch bringt diese Multidimensionalität auch ein Praxisproblem mit sich“, betonte Prof. Siedschlag; „Wir Politologen beschäftigen uns vorrangig mit dem politischen Charakter von Sicherheit.“ Siedschlag erklärte vor allem die Erweiterung des Sicherheitsbegriffes um eine weitere Komponente seit dem Ende des Kalten Krieges. Er bezog sich hier auf die Harmel-Formel, die besagt, dass Verteidigung plus Entspannung gleich Sicherheit sind. „Diese Formel wurde um die Komponente Entwicklung erweitert. Nun besagt sie, dass Sicherheit plus Entwicklung gleich Frieden bedeutet“, erklärte Siedschlag den Wirtschaftstreibenden des DFK.

Neue Bedrohungslagen

Die Sicherheitspolitik und die Wirtschaft hätten vielfach bestimmte Bedrohungslagen gemeinsam, erläuterte Siedschlag:. „Sowohl in der Sicherheitspolitik als auch in der Wirtschaft muss mit vielen möglichen Entwicklungen gerechnet werden. Beiden Bereichen ist gemeinsam, dass sie in zunehmendem Maße durch die neuen Formen der Kriminalität und des Terrorismus gefährdet sind. Das Problem der Globalisierung betrifft sowohl die Sicherheitspolitik als auch die Wirtschaft in hohem Maße. Im Bereich der Wirtschaft wird die Sicherheitsbranche als stetiger Wachstumsmarkt von zunehmender Wichtigkeit gesehen. Umgekehrt kann die Sicherheitspolitik mit ihrer Erfahrung Hilfestellung bei sensibeln Bereichen wie Wirtschaftsspionage sowie elektronischen und informationellen Angriffen auf kritische Infrastruktur leisten.“

Anschließend erhielten die Herren und Damen des DFK einen Einblick in die Länderzentren der LFU, die gesammelt in der Claudiana eine Heimat gefunden haben. So stellte Prof. Ursula Moser das Kanadazentrum, Dr. Barbara Tasser das Italienzentrum, Prof. Eva Lavric den Frankreich-Schwerpunkt und HR Mag. Rainalter Treffer das Büro für Südtirolagenden vor.