Innsbrucker Top-Physiker in Rom

Anfang April waren zwei herausragende Physiker der LFUI auf Vortragstour an der Universität „La Sapienza“ in Rom. Prof. Rudolf Grimm, Institut für Experimentalphysik, und Prof. Paul Scheier, Institut für Ionenphysik, stellten ihre neuesten Forschungsergebnisse vor. Vizerektor Tilmann Märk nutzte die Reise, um weitere Forschungskontakte anzubahnen.
Innsbrucker Top-Physiker in Rom
Prof. Rudolf Grimm im Hörsaal des Instituts für Physik der Universität La Sapienza in Rom während seines Vortrages.

Kooperationen mit KollegInnen aus Rom, insbesondere mit Prof. Francesco Gianturco vom Institut für Chemie der Università degli Studi „La Sapienza“ und seinen MitarbeiterInnen, gab es seitens Vizerektor Prof. Tilmann Märk und seinem Team schon seit geraumer Zeit, vor allem auf der Ebene europäischer Forschungsnetzwerke. So kamen etwa DoktorandInnen aus Rom an das Innsbrucker Institut für Ionenphysik, um in den hiesigen Labors ihre Forschungen zu intensivieren.

 

Zu einem konkreten Besuch von Innsbrucker FachvertreterInnen, mit dem Ziel Fachvorträge zu den neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Ionen- und Quantenphysik zu halten, gab es bis dato nicht, und es war sowohl den Instituten für Chemie und Physik in Rom, als auch dem Österreichischen Kulturinstitut in Rom und dem Italien-Zentrum der LFUI ein Anliegen, dass es zu einem derartigen Wissenstransfer kommt.

 

Für das Unternehmen konnten zwei herausragende Vertreter ihrer Fächer, Prof. Rudolf Grimm und Prof. Paul Scheier gewonnen werden. Prof. Grimm erläuterte die aktuellsten Entdeckungen, die er mit seinem Team auf dem Gebiet der ultrakalten Moleküle gemacht hat. Ihm und seinen MitarbeiterInnen gelang es nämlich, die so genannten Efimov-Zustände erstmals experimentell nachzuweisen und damit eine lange vorherrschende Lücke zwischen Theorie und experimentellem Nachweis in der Physik zu schließen.

 

Prof. Scheier berichtete über Experimente, die gezeigt haben, dass man mit einem langsamen Elektron ganz gezielt einzelne Bindungen eines komplexen Moleküls brechen kann, indem man die Energie richtig wählt. Durch das Einfangen von gasförmigen Biomolekülen in superfluiden Heliumtröpfchen können die Innsbrucker ForscherInnen beliebige kalte Komplexe bilden und somit Gasphasenmessungen langsam an mehr lebensnahe Bedingungen hinführen, ohne die Vorteile der kompletten Identifikation aller ionischen Produkte zu verlieren und so chemische Reaktionen besser unter Kontrolle halten.

 

Die Forschenden und Studierenden an der römischen Universität „La Sapienza“ zeigten sich von den Ergebnissen und Möglichkeiten der Innsbrucker Physiker sehr beeindruckt, und die Vortragstour wurde durch einen Besuch der Forschungseinrichtungen an den dortigen Instituten für Chemie und Physik und einem anschließenden Besuch am Österreichischen Kulturinstitut in Rom, auf Einladung des Direktors Dr. Andreas Schmidinger, abgerundet.