ProfessorInnen absolvierten beide Niveaus des Zertifikats eLearning

Prof. Janette Walde (Institut für Statistik) und Prof. Veronika Eberharter (Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte) sind die beiden ersten Lehrenden der Universität Innsbruck, die beide Niveaus des Zertifikat eLearning erreicht haben.
v.l: Veronika Eberharter und Janette Walde
v.l: Veronika Eberharter und Janette Walde

Die Lehrveranstaltungsleiterinnen schlossen das Niveau I bereits 2006 ab und meldeten ihre E-Learning-Projekte für das Niveau II an. Prof. Margret Friedrich, Vizerektorin für Lehre und Studierende, freut sich über den Erfolg und gratuliert beiden AbsolventInnen zu ihren gelungenen Lehrveranstaltungen. Die E-Learning-Projekte unterstreichen das didaktische Potential, das im technologiebasierten Lehren und Lernen steckt.

 

E-Learning-Projekt „Mikroökonomik“, J. Walde

Im WS 2005/2006 wurde die Lehrveranstaltung VWL I „Mikroökonomik“ in einem Pilotprojekt flexibilisiert, d.h. sie wurde zum einen als Präsenzkurs und zum anderen als Fernkurs angeboten. Motiviert wurde diese Umstellung durch die Beobachtung, dass nur rund die Hälfte der zugelassenen Studierenden die Vorlesung regelmäßig besucht. Besonders die Studierenden mit unterschiedlichen Verpflichtungen (Berufstätigkeit, Eltern, Zweitstudium) genossen das flexible Angebot. Der Online-Kurs bestand aus einer Vorbesprechung (einziger Präsenzteil neben den Klausurterminen) und einer strukturierten Online-Phase. Besonders die wöchentlichen Übungstests, die zur Verfügung gestellten Musterlösungen, weitere Lernmaterialien und das Diskussionsforum stellten einen eindeutigen Mehrwert dar.

 

In einem der beiden Gutachten zum E-Learning-Projekt heißt es: „Der wahrscheinlich entscheidende Erfolgsfaktor kann in der konsequenten und kompetenten Begleitung der Studierenden gesehen werden, welche dazu führte, dass sie das Gefühl hatten, einen “direkten Kontakt zur Kursleitung” zu haben. Dies wird durch eine Vielzahl von Threads im Forum belegt, in denen die Studierenden rasch Hilfe bekommen haben.“

 

Eine abschließende Evaluation des Kurses „Mikroökonomik“ brachte vielversprechende Ergebnisse. Sowohl die AbbrecherInnen-Quote als auch die Quote der mit ungenügend beurteilten  Studierenden fiel im Fernlehrekurs deutlich geringer aus.

 
E-Learning-Projekt „VWL II Makroökonomik einschließlich Finanzwissenschaften“, V. Eberharter

Die im WS 2006/07 angebotene Lehrveranstaltung VWL II Makroökonomik einschließlich Finanzwissenschaften“, bestehend aus einer Vorlesung, einem Proseminar, sowie mehreren Tutorien, integrierte - wo didaktisch sinnvoll und effizient - Funktionalitäten der Lernplattform eCampus in den Präsenzkurs. Parallel zu den Kapiteln des verwendeten Lehrbuchs wurde der Lernfortschritt wöchentlich mithilfe des Testtools und aufbereiteten Testfragen überprüft. Die Studierenden konnten Mitarbeitspunkte erhalten. Einen Schwerpunkt legte die Online-Begleitung auf Kommunikationstools, insbesondere die Diskussionsforen.

 

Aus einem Gutachten: „Hier ist vor allem die sehr hohe Betreuungsqualität hervorzuheben, welche einen ganz entscheidenden Erfolgsfaktor für die Nutzung solcher Online-Angebote darstellt. Wie die Threads im Forum zeigen, wurden sie sehr rege - wenn auch nicht von allen Studierenden in gleichem Maße - genutzt, und die Antworten ließen zumeist nicht lange auf sich warten. Der freundliche Umgangston schaffte eine Atmosphäre gegenseitiger Unterstützung, die schließlich zu Vernetzungsaktivitäten und gegenseitigen Hilfestellungen unter den Studierenden führte.“

 

Als Kurs ihrer Wahl (Niveau II) besuchten Walde und Eberharter den an der  Fachhochschule Vorarlberg  gehaltenen Zertifikat eLearning-Kurs „Didaktik von Online-Lernkontrollen“ und profitierten zusätzlich vom Coaching der Abteilung für Neue Medien und Lerntechnologien. Je zwei externe E-Learning-ExpertInnen erhielten eine Projektbeschreibung und durch einen direkten Einstieg ein Bild der beiden eCampus-Kurse.

 

Die GutachterInnen waren Dr. Dorothea Janofske (eh. Fachhochschule Salzburg), Mag. Günter Wageneder (Universität Salzburg, Zentrum für Flexibles Lernen) und Dipl.-Päd. Mag. (FH) Frank Weber (Fachhochschule Vorarlberg, eLearning Lab).

 

 

Das Zertifikat eLearning im kommenden Studienjahr

Mit WS 2007/08 können Lehrende mit einem umfangreichen Zertifikat eLearning Kursprogramm rechnen. Das Kursprogramm wird allen Lehrenden per Hauspost zugeschickt und Anmeldungen können online ab 1. September 2007 auf der Website http://www.Zertifikat-eLearning.at vorgenommen werden.

Das Kursprogramm greift aktuelle Themen wie Wikis, Blogs, Podcasts und Virtuelle Realitäten auf, bietet Blended Learning Kurse für AnfängerInenn und Fortgeschrittene (Didaktik und Medienerstellung) und behandelt Fragen der Medienorganisation (E-Learning-Rechtsfragen, Web Accessibility für E-Learning, eCampus inkl. Assessment und Plagiatssoftware). Die Kurse mit einem Workload von 20-30 Stunden beginnen in der Regel mit einem Präsenzblock, gefolgt von einer definierten Online-Phase, und enden mit einem Präsenzabschlussblock. Lehrende erleben somit hautnah die Online-Situation und können ihre Erfahrungen in die eigenen Lehrveranstaltungen einbauen.

 

Ursprünge des Zertifikats eLearnings

Im Juli 2004 wurde das Zertifikat eLearning mit dem Schwerpunkt Fortbildung im Bereich eLearning, Neue Medien und Lerntechnologien ins Leben gerufen. Das Kursangebot erstreckt sich über die Module Didaktik mediengestützter Lehre, Medienerstellung und Medienorganisation. An der Kooperation beteiligen sich zahlreiche österreichische Bildungsinstitutionen.  Die Fortbildungsoffensive unterliegt dem Barter-Prinzip und dem Prinzip der Kostenminimierung durch gegenseitiges Öffnen von Fortbildungsveranstaltungen. Jede Institution bietet Zertifikat-eLearning-Kurse oder E-Learning-Materialien an und erhält damit das Recht, ihre Lehrenden wiederum in die Zertifikat-eLearning-Kurse anderer Institutionen zu entsenden.