ÖRK stellt 15 Forderungen an neue Regierung

Die Österreichische Rektorenkonferenz ( ÖRK ) hat in ihrer Plenarsitzung am 16. und 17. Oktober ein 15 Punkte umfassendes Forderungsprogramm an die neue Regierung ausgearbeitet und dieses den Parteien-Vertretern übermittelt.
v.l.: Rektor Georg Winckler (Präsident der European University Association), ÖRK-Vize …
v.l.: Rektor Georg Winckler (Präsident der European University Association), ÖRK-Vizepräsident Rektor Manfried Gantner und ÖRK-Präsident Rektor Christoph Badelt

Eine der Forderungen ist ein "Hochschulentwicklungskonzept", das Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen, Universitäten, Privatuniversitäten, etc. umfasst und die Strukturen im tertiären Bereich optimiert.   Unterschiedliche Regelungen, etwa hinsichtlich der Finanzierung von Studienplätzen oder Zugang zu den jeweiligen Einrichtungen sollten laut ÖRK-Präsident Christoph Badelt nur dort bestehen bleiben, wo sie sich zwingend aus der Art des jeweiligen Hochschultyps ergeben. Zudem müsse die Politik den verschiedenen Institutionen im tertiären Bereich einen rechtlichen Rahmen geben, der ihre unterschiedlichen Profile und Aufgaben klar zum Ausdruck bringe.

 

Einmal mehr fordern die Rektoren auch eine Neugestaltung des Hochschulzugangs, wobei klar sein müsse, dass die Akademikerrate gesteigert werden muss. Laut ÖRK dürfen jedoch auch Beschränkungen unter qualitativen Gesichtspunkten, insbesondere in weiterführenden Studien, kein Tabu sein.   Die Neugestaltung des Zugangs verlange auch ein neues System der Uni-Finanzierung, meint die ÖRK und verlangt eine fachbezogene, kapazitätsgerechte Finanzierung, wie sie derzeit bereits im Fachhochschul-Bereich eingesetzt wird.

 

Weiters wollen die Rektoren attraktive Karrierechancen und frühe Selbstständigkeit für junge Wissenschafter bieten. Erforderlich dazu sei ein Kollektivvertrag, den die Unis schon seit längerem mit der Gewerkschaft verhandeln. Notwendig dafür seien die entsprechenden finanziellen Ressourcen. Das derzeitige Kuriensystem will die ÖRK durch ein "Facultymodell" ablösen, in dem alle unbefristet auf Laufbahnstellen beschäftigten Wissenschafter eine Gruppe bilden.

 

Im Zusammenhang mit der neuen Studienarchitektur (Bachelor-Master) fordern die Universitäten vom Bund ein deutliches Signal in Form einer Anerkennung von Absolventen von Bachelor-Studien im Dienstrecht als Akademiker. Außerdem sollten die gesetzlichen Vorgaben für den Umfang von Bachelor-Studien flexibilisiert werden.

 

Zudem fordern die Rektoren bestehende Probleme im Fremdenrecht, wie etwa lange Verfahrensdauer, zu beseitigen, die finanzielle Ausstattung des Wissenschaftsfonds FWF an internationales Niveau heranzuführen und ihm zu ermöglichen, Exzellenzcluster und Overheads zu finanzieren, die veraltete Infrastruktur der Uni zu erneuern, mittelfristig die Uni-Liegenschaften in das Eigentum der Hochschulen zu übertragen und steuerrechtliche Rahmenbedingungen in Richtung Wissenschaftsförderung zu optimieren.

 

Bei der Ressortaufteilung fordern die Rektoren, möglichst alle Forschungskompetenzen unter Einschluss der Universitäten in einem Ressort zu konzentrieren. Parallel dazu sollten die Angelegenheiten der Kunst durch einen Minister vertreten werden.

 

Das vollständige Forderungsprogramm ist auf der Homepage der ÖRK abrufbar.