Gemeinsam für die Sicherheit an der Technik

Kürzlich riefen der Betriebsrat I und II eine Betriebsteilversammlung zum Thema Bauliche Maßnahmen an der Technik ein. Vizerektor Martin Wieser, Arbeistinspektor Robert Christanell, Sicherheitsbeauftragter Hubert Vallazza und Arbeitsmedizinerin Elisabeth Steiner informierten über bauliche Maßnahmen und Sicherheitsbestimmungen.
v.l. Sicherheitsbeauftragter Ing. Hubert Vallazza, Mag. Klaus Miller, Prof. Ludwig Ca …
v.l. Sicherheitsbeauftragter Ing. Hubert Vallazza, Mag. Klaus Miller (Leiter der Abteilung für Gebäude und Infrastruktur), Prof. Ludwig Call (Betriebsratsvorsitzender des wissenschaftlichen Personals), Arbeitsinspektor Dr. Ing. Robert Christanell, Erwin Vones (Betriebsratsvorsitzender nichtwissenschaftliches Personal) und Betriebsärztin Dr. Sissi Steiner.

„Wir versuchen nun in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsinspektorat und der Bundesimmobíliengesellschaft (BIG) schrittweise einen rechtskonformen Zustand der einzelnen Gebäude und für uns alle entsprechende Sicherheitsstandards herbeizuführen“, betont Dr. Martin Wieser, Vizerektor für Personal und Infrastruktur. Jedoch bittet er die MitarbeiterInnen um Geduld, denn „wir haben 74 Gebäude mit ca. 190.000 m² Fläche, die wir alle auf den neuesten Stand bringen müssen“.

Weiters führte er den MitarbeiterInnen das Spannungsfeld aus, in dem sich alle österreichischen Universitäten seit dem 01.01.2004 befinden: „Wir nehmen derzeit eine Sandwichposition ein. Einerseits hat die Universität als Mieter Gebäude übernommen, für die sie nichts kann, und für die eigentlich die Vermieterin (BIG) verantwortlich zeichnet, andererseits sind wir jedoch für den ArbeitnehmerInnenschutz verantwortlich“. Auch Erwin Vones, Betriebsratsvorsitzender des nichtwissenschaftlichen Personals, stimmt mit dem Vizerektor überein. Er bemängelt vor allem das Fehlen der finanziellen Mittel zur Sanierung der baufälligen Gebäude.

Trotzdem nimmt Wieser die BIG etwas in Schutz, denn „auch die BIG wurde genauso wie die Universitäten vom Bund in die Selbständigkeit entlassen und hat hunderte von Gebäuden übernommen, in unterschiedlichster Qualität und ohne ausreichende finanzielle Mittel“.

Eigenverantwortung gefragt

Jedoch den Hauptapell richteten die Verantwortlichen unisono an die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen. „Spitzenleistungen sind nicht nur in „verkommenen“ Labors mit veralteter Ausrüstung zu Hause“, appelliert Betriebsrat Rüdiger Kaufmann an die Forschungsträger im Technikareal: „Kompetenz in Sicherheit wird zunehmend zu einer Schlüsselfunktion und wir sollten Vorbildfunktion für die Studierenden leisten“, spielt er hier vor allem auf die jahrzehntelang praktizierte Laborpraxis mit verschiedenen gefährlichen und toxischen Substanzen an. „Forschung und Entwicklung waren essentiell daran beteiligt, dass sich die Sicherheit in allen Bereichen weiterentwickelt hat. Das Bewusstsein an einer Universität in Bezug auf Sicherheit ist traditionell nicht so stark ausgeprägt“, erklärt Kaufmann weiter. Genau dieses Bewusstsein gilt es nun zu wecken und zu vertiefen, sind sich die Fachleute einig. „Die Uni muss den Sicherheitsgedanken vorleben und über die AbsolventInnen an die Gesellschaft sowie die Wirtschaft und Industrie weitergeben“, betont auch Arbeitsinspektor Robert Christanell.

Sicherheitsfachkraft Ing. Hubert Vallazza appelliert ebenso an die Verantwortung des Einzelnen: „Wir können zwar in bestimmten Bereichen Strukturen vorgeben, ausführen muss sie letztendlich jedoch jeder einzelne. An Ihrem Arbeitsplatz sind Sie die absoluten Fachleute. Kleine Sicherheitsmängel, wie z.B. das Kaffeehäferl neben der Tastatur müssen Sie selber beheben“.

Österreichweit einzigartige Arbeitsgruppe

Seit 1. April 2005 ist Ing. Hubert Vallazza, Sicherheitsfachkraft der LFU, im Auftrag des Rektorats tätig: „Ich spüre schon eine massive Aufbruchstimmung hier an der Universität. Das Grundverständnis und Grundbedürfnis für Sicherheit ist in hohem Maße gegeben“, freut sich Vallaza. Besonders hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang die Gründung der Arbeitsgruppe „Arbeitssicherheit und Gesundheit“ in Zusammenarbeit mit der Abteilung Gebäude und Infrastruktur unter der Leitung von Klaus Miller. „Diese Arbeitsgruppe ist einzigartig in Österreich“, betont auch Arbeitsinspektor Christanell: „ Sie umfasst das Arbeitsinspektorat, das Rektorat, die Abteilung Gebäude und Infrastruktur der Uni, die Sicherheitsfachkraft, die Arbeitsmedizinerin, den Betriebsrat und die ÖH“, zeigt Christanell das breite Wirkungsspektrum der Gruppe auf.

Wie geht es weiter?

Geplant ist nun vorerst eine Chemikalienevaluierung, hauptsächlich koordiniert von Betriebsärztin Dr. Sissi Steiner. Jedoch auch die Müllentsorgung sollte in Zusammenarbeit mit Forschenden und MitarbeiterInnen passieren. Offensichtliche Sicherheitsmängel, wie ungünstig abgestellte Möbel oder Brandgut in Gängen sollten aktiv gesehen und selbst beseitigt werden. „Jeder einzelne sollte in seinem Bereich die Augen offen halten“, fordert Betriebsrat Bernhard Kuttner seine KollegInnen auf.

Die Behebung der Gebäudemängel wird strukturiert verfolgt. Die Arbeitsgruppe hat sich entschlossen, die Gebäude arealweise zu evaluieren und die Sicherheitsmängel abzuarbeiten. Gestartet wurde nun mit der GeiWi und dem Areal Innrain. Zusätzlich zur Erstevaluierung wird ein Fluchtwegkonzept ausgearbeitet. „Besondere Gefährdungen jedoch werden in den 14tägigen Sitzungen der Arbeitsgruppe besprochen. Anschließend werden Sofortmaßnahmen gesetzt“, versichert Klaus Miller den MitarbeiterInnen.

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