Festschrift zum 60er an der Altorientalistik

Anfang Juni wurde dem Innsbrucker Altorientalitsten Prof. Manfred Schretter eine unter internationaler Beteiligung entstandene Festschrift zu seinem 60. Geburtstag überreicht. Die wissenschaftliche Lehrtätigkeit Manfred Schretters setzte im Sommersemester 1984 ein, in dem er seine erste Lehrveranstaltung gab: „Einführung in die Keilschriftforschung“.
Prof. Rollinger und Prof. Schretter bei der Übergabe der Festschrift
Prof. Rollinger und Prof. Schretter bei der Übergabe der Festschrift

Die Lehrtätigkeit wurde in der Folge sukzessive intensiviert und vor allem seit dem Ausscheiden Karl Oberhubers weiter ausgebaut. Bereits im Sommersemester 1987 las der Assistent Schretter neun Semesterstunden. Diese hohe Stundenanzahl hat er bis in die Gegenwart nahezu durchgehend beibehalten. Neben sumerischer und akkadischer Textlektüre, die Textcorpora aller drei vorchristlichen Jahrtausende ins Auge faßte, bot er Lehrveranstaltungen zur altmesopotamischen Wissenschaft, zu literarischen Genres, zu Göttern, Mythen und Kulten, zum Thema Humor und Graeco-Babiloniaca, zu Schriftgeschichte, Schulen und Bibliotheken, zu Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte sowie zu Quellenkunde und Lexikographie an. Dabei pflegte Manfred Schretter ein ausgewiesenes Ethos in der Lehre, das ihm die besondere Wertschätzung seiner Studierenden eintrug. Das Bemühen, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu vermitteln, war ihm ebenso ein Anliegen wie die Verpflichtung, Lehrveranstaltungen so gut wie nie ausfallen zu lassen.

Darüber hinaus war sein Name in den letzten 25 Jahren wesentlich mit der Vermittlung philologischer Kompetenz verbunden. Er vermochte es diese Begeisterung bei der Beschäftigung mit Sumerisch und Akkadisch auch an Studierende weiterzugeben. Im Februar 2004 fand eine von den Studierenden organisierte Geburtstagsfeier statt, bei der zu Manfred Schretters Ehren eine theatertaugliche Inszenierung des aus Babylonien stammenden literarischen Werkes Der Arme Mann von Nippur zum besten gegeben wurde. Hier wird das Ausmaß der angedeuteten Verbundenheit äußerst deutlich. Ohne Manfred Schretter wäre die Altorientalistik in der Form, wie sie sich heute in Innsbruck präsentiert, nicht denkbar.