Christoph Probst – Mitglied der „Weißen Rose“ und Medizinstudent in Innsbruck

In Gedenken an Christoph Probst, Innsbrucker Medizinstudent (WS 1942/43) und Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe „Weisse Rose“, fand am Dienstag ein Gedenkgottesdienst in der Uni-Kapelle statt. Schon in den ersten Nachkriegsjahren haben Katholische Hochschulgemeinde und Österreichische Hochschülerschaft in Innsbruck dem früheren Mitstundenten gedacht und versucht, das Wissen um sein Beispiel lebendig zu halten.
Christoph Probst
Christoph Probst
Der am 16. November 1919 in Murnau geborene Christoph Probst studierte im Wintersemester 1942/43 in Innsbruck Medizin und war ein Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Diese Widerstandsgruppe war in München während der Zeit des Nationalsozialismus aktiv. Sie bestand aus Studenten der Ludwig-Maximilians-Universität, wurde im Juni 1942 gegründet und verteilte Flugblätter gegen die Kriegspolitik der Nazis. Christoph Probst gehörte mit den Geschwistern Scholl, Willi Graf und Alexander Schmorell zum engsten Kreis, zu dem auch der Universitätsprofessor Kurt Huber hinzukam.

Die Mitglieder der Weißen Rose verfassten, druckten und verteilten unter Lebensgefahr insgesamt sechs Flugblätter. Am 18. Februar 1943 versuchten die Geschwister Scholl, das letzte Flugblatt an der Universität auszulegen, wurden dabei vom Hausmeister entdeckt und von diesem an die Gestapo ausgeliefert. Sie wurden zusammen mit Christoph Probst vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt. Unmittelbar vor seiner Hinrichtung ließ sich der 23-jährige, Vater von drei kleinen Kindern, in der Gefängniszelle taufen.

Seit der Enthüllung einer Gedenktafel am Ehrenmal vor der Universität am 6. November 1984, dem 65. Geburtstag von Christoph Probst, veranstaltet die Universitätspfarre alljährlich einen Gedenktag, an dem das Bleibend-Gültige solchen im Glauben begründeten Handelns herausgestellt werden soll.

Im März 1994 wurde der Platz vor dem Uni-Hauptgebäude am Innrain, nicht zuletzt auch auf Anregung der Universitätspfarre hin, in „Christoph-Probst-Platz“ umbenannt, eine späte Wiedergutmachung für die Tatsache, dass Probst von der seinerzeitigen Uni-Leitung noch drei Wochen nach seiner Hinrichtung „…...wegen Hochverrat vom Hochschulstudium für dauernd ausgeschlossen“ wurde. (bb)