Plattform Wasserbau Innsbruck startet mit Vortragsreihe

Letzten Donnerstag haben die bereits zur Tradition gewordenen, monatlich statt findenden, PWI-Vorträge des Instituts für Wasserbau wieder begonnen. Diese spezielle Vortragsreihe, die durch verschiedenste Sonderveranstaltungen wie Seminare, Workshops, Antrittsvorlesungen und Berichterstattungen über Studienreisen ergänzt wird, begann im Jahr 1992 unter der Institutsführung von Herrn Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schöberl.
PWI-Vortrag
PWI-Vortrag
Mehr als 113 Vortragende hat der Organisator dieser Vortragsreihe, Dr. Reinhold Friedrich, im Laufe der Jahre bereits betreut (ohne Sonderveranstaltungen) und auch für dieses Semester stehen wieder eine Reihe spannender und außergewöhnlicher Vorträge am Programm. Besonderes Highlight in diesem Semester: der 100. PWI-Vortrag, der am 4. November stattfinden wird und dem man am Institut schon gespannt entgegenfiebert.

Das runde Jubiläum sowie der hohe Erfolgsfaktor gaben Anlass, mit Dr. Friedrich nicht nur die letzten 12 Jahre, der mittlerweile zur Tradition gewordenen Veranstaltungsreihe, Revue passieren zu lassen, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen auf die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten zu werfen: "Zuerst wird von der Institutsleitung (Univ.-Prof. Dr. Peter Rutschmann), von Univ.-Prof. Dr. Helmut Scheuerlein und den MitarbeiterInnen die Themen- und Vortragendenliste diskutiert. Wenn die Themen und somit die Liste der möglichen Vortragenden feststehen, werden die ersten Kontakte zu den ReferentInnen - diese kommen größtenteils aus diversen privaten Gesellschaften, aber auch aus dem universitären Bereich - hergestellt", erklärt Friedrich die Organisationsarbeiten, die bereits einige Wochen vor Semesterbeginn starten. Bei den Themengebieten dominiere in erster Linie die "Wasserkraft", so der Organisator, wobei hier vor allem Wasserkraftprojekte, Wasserbauten, Wasser- und Energiewirtschaft sowie Flussbau und Sedimentproblematik behandelt werden - aber auch Naturgefahren, Hochwasser und Wildbachverbauung. Die restlichen Vorträge beschäftigten sich mit Theorie, Numerik, EDV, Labor und Modelltechnik.

"Bei der Themenauswahl wird vor allem auf das breite Spektrum des Wasserbaus Rücksicht genommen und auch Randbereiche fakultäts- und fächerübergreifend "mitgenommen". So haben bereits namhafte Geografen, Wirtschaftler und Juristen im Rahmen der PWI-Vorträge das Wort ergreifen können", betont Friedrich. Durch die geschickte Einbindung der Vortragenden erfolgt ein vielfacher Synergieeffekt, den alle Partner und Teilnehmer - egal ob als Vortragende oder als studentische Zuhörer - sehr positiv bewerten. Die Feedbackanalysen (erfolgen fallweise durch Fragebogenerhebungen) bestätigen die "angstfreien und sachlichen Begegnungen" von AbsolventInnen und Studiosi, die sich in anregenden Diskussionen nach den jeweiligen Vorträgen niederschlagen.

Die Teilnehmerzahl bei den einzelnen PWI-Vorträgen beträgt im Schnitt etwa 54. Zu den Berichterstattungen über die wasserbaulichen Studienreisen nach China und Brasilien beispielsweise kamen über 250 Teilnehmer, " da war der Große Hörsaal zum Bersten voll", so Friedrich stolz.

Die vielen Highlights der letzten Jahre bringen aber auch die eine oder andere Anekdote mit sich, von denen Dr. Friedrich einige zu berichten weiß: "Bei der Vorbereitung testete einmal ein Vortragender bis kurz vor Beginn seine Präsentation, alles funktionierte bestens. Einige Minuten später versagten plötzlich Beamer und Laptop und keine Tricks der Welt halfen, die Präsentation auf die Wand zu bringen. Zum Glück hatte der Vortragende noch einen Satz Overheadfolien mit dabei und konnte sich so über die Runden retten", erzählt Friedrich.

"Ein anderer Vortragender wiederum kam Tage vorher, um seine Präsentation und die audiovisuellen Einrichtungen zu testen. Wir hatten ausgemacht, dass bei jedem Heben der Hand das Diabild gewechselt wird. Nun hatte aber der Redner beim Vortrag eine äußerst lebhafte und stark gestikulierende Ausdrucksweise, so dass man den richtigen Zeitpunkt zum Bildwechsel nur ahnen konnte und so richtig ins Schwitzen geriet."

Schade findet Friedrich den "erschreckend" geringen Anteil der weiblichen Haupt-Vortragenden. Nur eine Frau hätte sich bisher als Referentin eingestellt. Er regt in diesem Zusammenhang eine wissenschaftliche Studie für die "Frauenspezifische Forschung an der Universität Innsbruck" an.

Wenngleich die Vortragsthemen durch die anschließende Diskussion recht ausführlich besprochen werden können, findet sich doch jedes Mal eine Schar von TeilnehmerInnen, die zum „Nachsitzen“ in eine Griechische Taverne pilgern. Und wie die Vortragsreihe selbst ist das Glas Samos zum Abschluss hier längst schon zur Tradition geworden.... (bb)