Leopold-Franzens-Universität Innsbruck bei Stiftungsprofessuren an erster Stelle

Mit Abstand an der Spitze liegt die Universität Innsbruck mit zehn Stiftungsprofessuren. Waren bis vor kurzem Professuren ausschließlich staatlich finanziert, bieten sich den österreichischen Unis heute zunehmend Möglichkeiten, mit Hilfe alternativer Finanzierungen ihr Lehr- und Forschungsangebot auszuweiten.
Sowi-Ost
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Mittlerweile sind an den 15 wissenschaftlichen Unis mehr als 30 Stiftungsprofessuren eingerichtet, wie eine Umfrage der APA ergab. Dabei erweist sich nicht ausschließlich die Wirtschaft als Partner. Auch die Länder werden zunehmend zu Stiftern. Die Stiftungsprofessuren sind in der Regel auf fünf Jahre beschränkt. In vielen Fällen gab es Zusicherungen des Bundes bzw. der Universitäten, die Stellen nach Ablauf der Unterstützung zu übernehmen.

Spitzenreiter Uni Innsbruck
In Innsbruck wurde österreichweit die erste Stiftungsprofessur gemeinsam mit der Hypo Tirol Bank AG gegründet. Seit 1. August 2001 konnte mit dieser Form des Wissenschaftssponsorings unter der Leitung von Prof. Matthias Bank eine Professur für den Bereich Banking & Finance geschaffen werden. Mit neun weiteren Stiftungsprofessuren vor allem auf dem Gebiet der Informatik nimmt die Universität Innsbruck in Österreich eine Vorreiterrolle ein.

In den übrigen Ländern
Ein ebenso starkes Länder-Engagement gibt es in Kärnten, wo sechs Stiftungsprofessuren im technischen Bereich an der Uni Klagenfurt für fünf Jahre vom Land über den Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds mit mehr als sieben Mio. Euro gefördert werden. Auch an der Universität Salzburg (Stiftungsprofessur für Biowissenschaft und Gesundheit) und der Medizinuni Graz (Stiftungsprofessur für das neue Studium für Pflegewissenschaften) zahlt das jeweilige Land. An der Uni Wien soll in Kooperation mit der Medizinuni Wien ab Herbst 2005 ein von Caritas und Rotem Kreuz bezahlter Lehrstuhl für Pflegewissenschaften eingerichtet werden - womit ein in Österreich völlig neues Fach ausschließlich von Stiftungsprofessuren getragen wird.

Neben Kärnten, Salzburg und Steiermark engagiert sich auch die Stadt Wien in dieser Richtung: Der Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF) hat einen Wettbewerb für eine Stiftungsprofessur für Bioinformatik ausgeschrieben. Unter den Finanzierern von Stiftungsprofessuren ist auch die EU. Zurückhaltend zeigt sich die Wirtschaft, die bisher nur einzelne Professuren fördert.

Die Ausnahmen des österreichweit erkennbaren Trends bilden die Uni Graz, die Uni Linz und die Medizinische Uni Innsbruck. Sie sind die einzigen, die über keine Stiftungsprofessur verfügen. (bb)