Ende der Kameralistik

Das UG 2002 bringt unter anderem auch für das Finanzwesen der Universitäten grundlegende Änderungen mit sich. Das Rechnungswesen des Bundes, die sogenannte Kameralistik, wird durch ein kaufmännisch orientiertes Rechnungswesen ersetzt. Projektleiterin Christine Fahringer berichtete in der Uniintern über die Umsetzung.
Ende der Kameralistik
Ende der Kameralistik
Ab 2004 werden die österreichischen Universitäten Bilanzen erstellen und eine Gewinn- und Verlustrechnung führen. Unterstützt wird diese Umstellung durch die Einführung der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware SAP R/3. SAP war durch die Einführung in der Haushaltsverrechnung des Bundes und den äußerst knappen Zeitraum für die UG 2002-Umsetzung bereits vorgegeben. Die Finanzierung der Einführung übernimmt das BMBWK.

Kameralistik ade

Der Zeitplan für die Einführung des neuen Systems ist ambitioniert, die Einführung soll nur eineinhalb Jahre dauern. Seit Sommer 2002 entwickeln Vertreter der Finanzabteilungen sieben ausgewählter Universitäten einen Prototyp an der Universität Wien, der die zukünftige Organisation und das Finanzwesen von 21 Universitäten möglichst breit abdecken kann. Die Universität Innsbruck ist eine dieser Universitäten und mit fünf MitarbeiterInnen aus der Quästur, der Budgetabteilung und dem Controlling vertreten. Die VIS-Abteilung des ZID begleitet das Projekt als Ansprechpartner und Koordinator im EDV-Bereich. Um die Vorbereitung auf die SAP-Einführung zu gewährleisten, wurde auch bei uns ein Projekt unter der Leitung des Vizerektors für Budget und Ressourcen, Manfried Gantner, eingesetzt.

SAP als Gesamtlösung

Das neue System SAP wird folgende Bereiche abdecken: Finanzbuchhaltung, Budget, Controlling, Kostenrechnung, Materialwirtschaft und Vertrieb. Ein "business warehouse" ermöglicht es, Auswertungen aus den verschiedenen Modulen zu erstellen. Eine Stärke der Software SAP R/3 ist ihr modularer Aufbau: Dieser ermöglicht es, SAP nicht nur im Finanzwesen, sondern später durch Zukauf weiterer Module beispielsweise auch in der Personal- und Raumverwaltung einzusetzen. Das Studien-und Prüfungswesen kann derzeit von SAP aber noch nicht zufriedenstellend abgedeckt werden. Eine Gesamtlösung, die alles in einem System abdeckt, wäre sicher wünschenswert. Ob die Universität sich dies durch Zukauf weiterer Module leisten kann und will, wird noch zu entscheiden sein.

SAP R/3 bei allen 21 Universitäten in Österreich eingesetzt Im Zuge der Vollrechtsfähigkeit der österreichischen Universitäten auf Basis des UG 2002 wird die Standardsoftware SAP R/3 bei allen 21 Universitäten in Österreich eingeführt. Der Umstieg auf die neue Software erfolgt bei allen Universitäten am 1. Jänner 2004. Installiert werden die Module für Rechnungswesens (FI, FI AA, FM), Controlling (CO), Projekt System (PS) und Grundfunktionen der Beschaffung (MM) und des Vertriebs (SD) sowie der relevanten Berichte und Auswertungen (BW). Was ist bisher geschehen? Seit Anfang August gibt es jede Woche mehrere Workshops mit Fachvertretern der Kernuniversitäten zu den Themen Betriebswirtschaftliches Grundmodell, Change Management etc. Das Konzept für das Betriebswirtschaftliche Grundmodell wurde bereits dem Koordinationsausschuss präsentiert und abgenommen. Zum Thema Change Management liegt auch ein Konzept vor, welches in der nächsten Sitzung des Koordinationsausschusses vorgestellt wird.

Dieser Beitrag von Christine Fahringer erschien in der jüngsten Ausgabe der Uniintern - der Mitarbeiterzeitung der Universität Innsbruck. Allen UniversitätsmitarbeiterInnen wird die Uniintern mit der Hauspost zugestellt. Die Zeitung kann aber auch entweder als PDF gelesen oder über public-relations@uibk.ac.at bestellt werden.