UniKid - Studieren und Arbeiten mit Kind

Seit Ende November ist mit der Freischaltung einer eigenen Website das Innsbrucker Teilprojekt UniKid einen wichtigen Schritt weitergekommen. Informationen rund um das Thema "Studieren mit Kind" sind somit online verfügbar - weitere Informationsmaterialien sowie eine Bedarfserhebung werden in Kürze folgen.
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In den Jahren 1998/99 wurde auf Initiative des damaligen Bundesministers Dr. Caspar Einem ein Weißbuch zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft erarbeitet. Die Einrichtung einer Anlaufstelle beim Bundesministerium für Wissenschaft und die Organisation stundenweiser Betreuungsangebote wurden dort als zentrale Anliegen präsentiert. Die im Juli 1999 ins Leben gerufene Arbeitsgruppe "Kinderbetreuung an Universitäten" steht seit dem Jahr 2000 unter dem Vorsitz von Frau Bundesministerin Elisabeth Gehrer. Im Frauenförderungsplan des Ministeriums ist die Nominierung von Kinderbetreuungsbeauftragten an allen Universitäten vorgesehen - sie sollen die Interessen von allen Universitätsangehörigen mit Kindern vertreten. Für die Umsetzung an den Universitäten stehen Mittel des bm:bwk sowie aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung. Unter anderem gibt es seit 2001 zusätzliche finanzielle Unterstützung wissenschaftlicher Veranstaltungen die begleitende Kinderbetreuungsmaßnahmen anbieten. Diese Maßnahme soll Wissenschafterinnen und Wissenschaftler mit Kinderbetreuungspflichten die Teilnahme an wissenschaftlichen Veranstaltungen ermöglichen und dazu beitragen, Berufskarriere und Betreuungspflichten besser zu vereinbaren.

Als ein Pilotprojekt im Bereich leichtere Vereinbarkeit von Beruf/Studium sowie Kinderbetreuungspflichten wurde im Jahr 2000 an der Universität Wien das Projekt UniKid ins Leben gerufen. Der Hauptschwerpunkt von UniKid, einer Website an der Universität Wien, liegt im Bereich der Kinderbetreuung. Neben der Beschreibung der einzelnen Betreuungsformen greift UniKid eine einfache, aber per Internet weitreichende Idee auf: die systematische Herstellung von Kontakten zwischen Universitätsangehörigen mit Kindern zwecks wechselseitiger Kinderbetreuung. Die Kernidee dabei ist, dass Eltern zweier oder mehrer Familien einander bei der Betreuung ihrer Kinder abwechseln und dadurch Zeit für ihre wissenschaftliche Tätigkeit und andere Aufgaben außerhalb der Kinderbetreuung gewinnen - auf der einen Seite eine kostenlose Lösung, die aber auch das "organisieren" von Spielgefährten erleichtert.

UniKid gibt Studierenden und Bediensteten, die ein Kind haben bzw. erwarten, aber auch einen fundierten Überblick über bestehende Förderungsmöglichkeiten, arbeitsrechtliche Bestimmungen, Meldepflichten und Fristen. Der Vorzug von UniKid besteht dabei darin, dass UniKid speziell auf die verschiedenen Fragen von Studierenden, erwerbstätigen Studierenden, freien Wissenschafterinnen, Vertragsbediensteten und allgemeinen Verwaltungsbediensteten eingeht. Ein kleines Einmaleins der Babypflege ist ebenfalls vorhanden. Die Bilder wurden von der Berliner Kinderbuchillustratorin Marion Gödelt gestaltet.

Die nächsten geplanten Schritte sind eine Bedarfserhebung zum Thema Kinderbetreuung an der Universität Innsbruck, sowie die Einrichtung eines "Babysitter Lehrgangs", in dem die wichtigsten Grundlagen der Kinder- und Säuglingspflege vermittelt werden und an dessen Ende eine Prüfung zur Erlangung eines Diploms ablegen werden kann. An eine Online-Version des Kurses, die in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neue Medien entstehen soll, ist ebenfalls gedacht.