Zwei Firnberg-Nachwuchsstellen für Innsbruck

Letzte Woche wurden neun Wissenschaftlerinnen mit den diesjährigen Hertha-Firnberg-Stipendien bedacht. Darunter sind auch zwei Angehörige der Universität Innsbruck: Gertraud Meißl vom Institut für Geographie und Martina Witsch-Baumgartner vom Institut für Medizinische Biologie und Humangenetik.
Foto: Petra Spiola
Foto: Petra Spiola
Das Forschungsprojekt von Gertraud Meißl beschäftigt sich mit dem sehr aktuellen Thema des Risikomanagements bei Naturkatastrophen in den Alpen. Die Untersuchung soll einen Beitrag zur Abschätzung des Ausmaßes von Hochwasserereignissen in Wildbacheinzugsgebieten liefern. In dem zu erstellenden Expertensystem wird vom aktuellen Systemzustand ausgegangen. Darauf aufbauend werden für jede Niederschlagsmenge und -intensität verschiedene Hochwasserszenarien errechnet. Damit wird es möglich, sich ein Bild über die im Einzugsgebiet möglichen Hochwasserereignisse zu machen.

Martina Witsch-Baumgartner untersucht das Smith-Lemli-Opitz-Syndrom, eine Krankheit, die mit schweren körperlichen und geistigen Behinderungen wie Fehlbildung der Gaumenspalte und Herz- und Nierenanomalien verbunden ist. Schwerwiegende Ausprägungen dieses Syndroms können zum Tod des Embryos im Mutterleib führen. Auslöser für diese Krankheit ist eine Störung der Cholesterol Biosynthese, die vererbt wird. Bei Patienten, die an dieser Krankheit leiden, wurde die Mutation eines bestimmten Gens festgestellt.

Das Hertha-Firnberg-Programm wurde 1998 ins Leben gerufen und soll Frauen am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere unterstützen. Refundiert werden die Gehaltskosten für eine Postdoc-Stelle (derzeit jährlich 42.270 Euro), die Kosten für einen großen Lehrauftrag pro Semester und frei verfügbare Mittel von jährlich 8.000 Euro. Insgesamt wurden bisher 51 Forscherinnen gefördert. Die Ausschreibungsfrist für die nächstjährigen Förderstellen endet am 6. Dezember 2002. Nähere Informationen finden sich auf der Homepage des Wissenschaftsfonds.