Amtsdeutsch ist out!

Die Universität verändert sich und wird immer mehr ein kundenorientierter Dienstleistungsbetrieb. Zum neuen Verständnis der Universität muss natürlich auch der Schriftverkehr passen. "Der Schriftverkehr unserer Verwaltung muss moderner werden", fordert Rektor Hans Moser. Gesagt, getan. Rektor Moser initiierte die Veranstaltung "Verständlich schreiben - gut formulieren" und Alexandra Brunner vom Vizerektorat für Personal hat sie organisiert.
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Die SeminarleiterInnen Hanspeter Ortner, Lorelies Ortner, Maria Pümpel-Mader und Bernadette Rieder vom Institut für Deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik analysierten im Vorfeld Berge von Briefen der einzelnen Verwaltungsabteilungen nach den Kriterien Prägnanz, Verständlichkeit, optische Attraktivität und kommunikative Wirksamkeit. "Die Texte, die produziert werden, sind zum Teil nicht mehr am Puls der Zeit", so die Analyse der ExpertInnen. "Sie enthalten oft unverständliche oder altmodische Wörter, sind zu unpersönlich und kühl formuliert, außerdem optisch nicht ansprechend: also insgesamt nicht sehr kundenorientiert. Das sperrige, umständliche Amtsdeutsch ist out, freundliche, persönlich gehaltene Briefe mit klarer Gliederung sind in!"

Nach der theoretischen Einführungsveranstaltung im Dezember letzten Jahres gingen die Seminarleiterinnen direkt in die Abteilungen und gaben vor Ort an Hand von konkreten Briefen Tipps für modernes Schreiben. "Das Weggehen von steifen Floskeln und der flottere, modernere Stil hat bei mir den Effekt, dass ich schneller Antwort auf meine Briefe bekomme", erzählt Claudia Fabian vom Natwi-Dekanat über ihre Erfahrungen. "Man hat nun auch die Bestätigung bekommen, dass man lebendiger schreiben darf", ergänzt ihre Kollegin Kathrin Peskoller. Positiv bewerten auch die Mitarbeiterinnen im Sowi-Dekanat das abteilungsweise Coaching, "wenn auch nicht alle Empfehlungen der ExpertInnen in der Praxis umsetzbar sind." Besonders schwer fällt den JuristInnen in der Rechtsabteilung die Umsetzung moderner Schreibrichtlinien. "Wir Juristen haben gesehen, dass wir mit alten Zöpfen fahren. Es gibt aber gewisse Vorgaben wie Gesetzestexte, an die wir uns halten müssen."

Auch für die Schreibexpertinnen war das Training ein interessante Erfahrung: "Wir sehen die Schreibprobleme in der Verwaltung jetzt viel deutlicher und waren überrascht, wie interessiert, engagiert und umsetzungsbereit die MitarbeiterInnen waren."

Der Beitrag ist der nächsten Nummer der Mitarbeiterzeitung Uniintern entnommen. Diese Ausgabe erscheint Ende Juli und ergeht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Innsbruck. Unter public-relations@uibk.ac.at können Sie kostenlos ein Exemplar der aktuellen Uniintern bestellen.