60 Jahre Institut für Translationswissenschaft

Vergangenen Mittwoch feierte das Institut für Translationswissenschaft seinen 60. Geburtstag. Neben vielen Gratulanten fand sich auch die Jubilarin und erste Professorin des Instituts Prof. Annemarie Schmid zu den Feierlichkeiten ein. Rektor Manfried Gantner überraschte mit zwei Geschenken.
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v.l. Rektor Manfried Gantner, Prof. Lew Zybatow, Prof. Annemarie Schmid, Prof. Wolfgang Pöckl, Dekan Hans Moser

„Dieses Institut wird es auch weiterhin als eigenständiges Institut mit einem eigenen Bakkalaureat und Magisterstudium geben“, betont Rektor Manfried Gantner in seiner Festerede. „Sie haben am Institut ausgezeichnete Leute. Sie setzen in Forschung, Lehre, dem internationalen Austausch und in der Öffnung der Universität Akzente, die mich als Rektor sehr freuen. Ich werde mich als Dankeschön für ihre Leistungen für eine Wiederherstellung ihrer im heurigen Jahr ausgebrannten Sprachlabore einsetzen“, versichert Gantner als zweites Geschenk.

 

„Ich kann namens der Fakultät Danke sagen“, freut sich Dekan Hans Moser über die Zusagen des Rektorats. „Ich glaube das ist ein Geschenk, das dem Anlass äußerst angemessen ist und das zweifellos sehr wertvoll sein wird, um als Institut international wettbewerbsfähig bleiben zu können“, weiß Moser. Auch Institutsvorstand Prof. Wolfgang Pöckl blickt nun zuversichtlich in die Zukunft. In seiner Festrede meinte er, es sei allemal ein gutes Zeichen, dass Rektor Gantner sich persönlich die Zeit nimmt um zu den Feierlichkeiten zu erscheinen.

 

Von der akademischen Zusatzausbildung….

Mit der Gründung des Instituts für Translationswissenschaften im Jahr 1945 hat die LFU Innsbruck eine Vorreiterrolle im deutschsprachigen Raum eingenommen. Die Vereinten Nationen wurden ins Leben gerufen und Winston Churchill forderte die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa, die heutige Europäische Union.

 

Diese politischen Veränderungen und neuen Institutionen steigerten den Bedarf an einem wissenschaftlich fundierten Dolmetscherwesen. Die LFU Innsbruck hat mit der Errichtung eines eigenen Instituts auf die damals aktuellen Entwicklungen schnell reagiert. Doch dieser Rahmen war nur ein erster Grundstein. Es bedurfte eines harten und zähen Ringens um Stellen, Räume und Anerkennung des Fachs. Von 1945 bis in die 70er Jahre war das Dolmetscherstudium kein Vollstudium. Es war nur eine akademische Zusatzausbildung ohne einen vollwertigen akademischen Titel. „Mit dieser Ausbildung konnte man damals nur einen B-Posten bekleiden“, erzählt Pöckl.

 

…zum vollwertigen Institut an der LFU Innsbruck

Erst ab Mitte der 70er Jahre wurde anlässlich einer Studienreform die Studienrichtung Übersetzer und Dolmetscher als Einzelstudium eingeführt. Jedoch erst mit der Berufung von Prof. Annemarie Schmid am 1. März 1990 für Übersetzungswissenschaft vor gut fünfzehn Jahren wurde die Translationswissenschaft an der LFU Innsbruck fest verankert. Prof. Schmid hat in ihrer Zeit als langjähriger Vorstand des Instituts Pionierarbeit geleistet.

 

Mit den beiden neu berufenen Professoren Lew Zybatow und Wolfgang Pöckl hat sich das Institut endgültig etabliert und akademisch emanzipiert. Das Institut hat die wissenschaftliche Forschung und Lehre, die Betreuung und Begutachtung von Diplomarbeiten und Dissertationen, die Heranbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in die eigenen Hände genommen. Seit 1999 verzeichnete die Translationswissenschaft 1 Habilitation, 6 abgeschlossene Dissertationen und 200 Diplomarbeiten. Allein im Jahr 2004 sind 8 Monographien und Sammelbände von MitarbeiterInnen des Instituts erschienen. Derzeit kann das Institut auch auf 120 Einträge in der aktuellen Forschungsleistungsdokumentation verweisen. Die Zahl der Studierenden ist ebenfalls kontinuierlich gestiegen. Waren es im Jahr 1999 529 Studierende, so absolvieren derzeit 600 Hochschüler der LFU Innsbruck ein Studium im Bereich Translationswissenschaft.