2005 - "Physics enlightens the world"

Am 10. Juni 2004 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2005 zum Internationalen Jahr der Physik ernannt. Das Weltjahr der Physik soll das öffentliche Bewusstsein für die Physik stärken und die Wahrnehmung der Physik und ihrer Bedeutung für unser tägliches Leben erhöhen. Auch Österreich wird sich mit einer Reihe von Aktivitäten - sowohl national als auch international - beteiligen.
Wyp2005
Wyp2005
Einem der berühmtesten und größten Physiker ist es zu verdanken, dass das Jahr 2005 zum Weltjahr der Physik ausgerufen wurde: Albert Einstein. 2005 jähren sich die Erkenntnisse seiner Forschungsaktivitäten zum 100. Male. "Einsteins Entdeckungen gaben zwar den Anlass, doch Ziel und Zweck des Weltjahres der Physik soll in erster Linie das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Physik stärken", betont der Vizerektor für Forschung, Tilmann Märk, der selbst als Physiker am Institut für Ionenphysik aktiv in der Forschung involviert ist. "Die Physik ist eine der ganz wichtigen Grundlagenwissenschaften, auf die viele bedeutende technische Entwicklungen in unserer Gesellschaft beruhen", unterstreicht Märk den Beitrag der Physik zum Wandel unserer Gesellschaft vor allem im letzten Jahrhundert.

Die Vorbereitungen für dieses Weltjahr der Physik laufen weltweit bereits auf Hochtouren und als Veranstalter fungieren die Physikalischen Gesellschaften aller beteiligten Länder. Geplant sind die verschiedensten Aktivitäten in Schulen, Universitäten und in der Öffentlichkeit.

"Physics enlightens the world" - ein Lichtsignal wie ein Lauffeuer
Das vom Österreicher Max Lippitsch (Universität Graz) koordinierte, internationale Projekt "Physics enlightens the world", wird den Auftakt der Veranstaltungen bilden: Am 18. April, zum 50. Todestag von Albert Einstein, soll in Princeton, NJ (wo Einstein seine letzten Lebensjahre verbracht hat) ein Lichtsignal gezündet werden, das - wie ein Lauffeuer - von Station zu Station weiter Richtung Westen springt bis an die kalifornische Küste, von dort über Glasfaserkabel nach Hawaii, Japan und China weitergeleitet wird und innerhalb von 24 Stunden quer durch Asien und Europa wieder zurück nach Princeton kommen soll. Neben dieser Umrundung des Globus wird es beliebig viele Verzweigungen geben, mit dem Ziel, möglichst viele Menschen dieser Erde zu erreichen.

Ein weiteres internationales Vorhaben, das zur Zeit in Planung ist, wird ebenfalls von einer Österreicherin koordiniert: in dem Projekt "Physics as a cultural heritage" unter der Leitung von Sonja Draxler von der Uni Graz entstand aus zahlreichen nationalen Projekten eine Wanderausstellung für die folgenden Jahre. Die österreichischen Beiträge dazu spannen einen zeitlichen Bogen von der Antike bis zur Gegenwart.

"Physik-Show" österreichweit
Unter der Bezeichnung "Physik-Show" laufen im Weltjahr der Physik alle Veranstaltungen, die von Universitäten, Forschungseinrichtungen oder Schulen organisiert werden. Besonders essentiell dafür ist die Mitarbeit auf breiter Basis und das Ziel ist erst erreicht, wenn es Ende 2005 keine/n Österreicher/in mehr gibt, die/der nicht wenigstens einmal in diesem Jahr mit Physik konfrontiert wurde, fordern OrganisatorInnen wie WissenschaftlerInnen.

Was läuft wo?
Physikexperimente und Präsentationen sollen auf öffentlichen Plätzen in allen größeren Städten stattfinden, Schulen veranstalten einen "Tag der Physik", unter dem Motto "Physik am Stammtisch" werden Physiker im Wirtshaus ums Eck Interessantes zu erzählen haben, Universitäten öffnen sich den Schulen und bieten spezielle Führungen an und auch das internationale Konzept "Physics on the road" soll in Österreich umgesetzt werden: hier wird ein mit Physikexperimenten voll gestopfter Fernlaster das ganze Jahr über von Schule zu Schule touren und dort jeweils den Kristallisationskern für die Präsentation von physikalischen Schulprojekten und Veranstaltungen bilden. Doch nicht nur Wissenschaftler und Techniker, sondern auch Kunstfans sollen im Jahr der Physik auf ihre Kosten kommen: Physik ist keine isolierte Erscheinung, sondern ein Teil unserer Kultur und in den Köpfen der OrganisatorInnen entstanden bereits die verschiedensten Ideen für Projekte, die Physik mit Kunst verbinden. Das Programm könnte von Ballettproduktionen über die Errichtung eines Physik-Obelisken bis hin zur Komposition einer Physik-Oper reichen.

In Innsbruck
Auch an unserer Alma Mater sind verschiedenste Veranstaltungen unter der Schirmherrschaft von Univ.-Prof. Dr. Monika Ritsch-Marte vom Institut für Medizinische Physik schon in Planung: parallel zur weltweitem Projekt "Physics enlightens the world" soll eine "Lange Nacht der Physik" mit Laborführungen und mit eventuell einleitenden Vorträgen stattfinden. Für den Herbst 2005 ist ein "Workshop für Laien" geplant. In diesem Workshop werden Innsbrucker Spitzenphysiker in allgemein verständlichen Vorträgen Physik der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Weiters werden während des gesamten Jahres Gastvorträge von nationalen und internationalen Spitzenforschern an der LFU stattfinden. Doch nicht nur an der Universität wird das Jahr der Physik mit entsprechenden Veranstaltungen begleitet: Innsbrucks Wissenschaftler möchten auch in der Öffentlichkeit - eventuell in einem Einkaufszentrum - im Rahmen eines so genannten "Spielereien Nachmittages" jedermann/frau die Möglichkeit geben, einfachste Experimente selbst ausprobieren zu können.

Physik - ein prägender Faktor in heutiger Zeit
"Die Physik gehört zu den die heutige Kultur stark prägenden Faktoren und es macht Sinn, mit diesem Weltjahr den Blick der Öffentlichkeit auf die Physik und ihren Einfluß zu lenken und darauf aufmerksam zu machen", betont Prof. Märk. "Das Glanzlicht ist zwar eindeutig die Quantenoptik, doch mit der Angewandten Physik, Astrophysik und Ionenphysik sind an unserer Alma Mater weitere drei sehr leistungsstarke und weltweit anerkannte Institute an der Leopold-Franzens-Universität situiert", resümiert Märk über die Physik-Forschungsaktivitäten der WissenschaftlerInnen an unserer Alma Mater. (bb)