Zellforscher ausgezeichnet

Am Samstag wurde im Kaiser-Leopold-Saal der Theologischen Fakultät der diesjährige Ilse und Helmut Wachter-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der medizinischen Forschung an Prof. Wolfgang Baumeister verliehen. Bereits am Freitag referierte Prof. Baumeister über die von im entwickelte Kryoelektronen-Tomographie.
Prof. Wolfgang Baumeister
Prof. Wolfgang Baumeister
In feierlichem Rahmen konnte am Samstag Prof. Wolfgang Baumeister den diesjährigen Wachter-Preis entgegennehmen. In einem Festvortrag widmete er sich dann Fragen der Strukturbiologie und deren Einsatz von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung.

Ein-Blick in die Zelle

Wolfgang Baumeister, geboren 1946 in Wesseling bei Köln, arbeitet am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München und ist Direktor der Abteilung "Molekulare Strukturbiologie". Baumeister wurde durch seine Arbeiten am Proteasom bekannt - jene Organelle, die für den kontrollierten Abbau intrazellulärer Proteine zuständig ist. Diese Arbeiten haben den Weg für die Aufklärung der Struktur dieser großen und komplexen molekularen Maschinen wie auch deren enzymatischen Mechanismus gebahnt. In jüngerer Zeit haben Baumeister mit seinen Mitarbeitern die Kryoelektronen-Tomographie entwickelt. Diese Methode gestattet es, intakte Zellen mit hoher Auflösung abzubilden und damit zu neuen Einblicken in ihre supramolekulare Architektur zu bekommen. Sie kann sehr wirkungsvoll zur Aufklärung des Netzwerkes molekularer Wechselwirkungen beitragen, die den höheren Funktionen der Zelle zugrunde liegen. Hochauflösende Tomogramme einer Zelle sind letztlich dreidimensionale Abbildungen des gesamten Proteoms der Zelle. Prof. Baumeister ist Träger zahlreicher hoher wissenschaftlicher Preise und Auszeichnungen.

Förderung medizinischer Forschung

Der Ilse und Helmut Wachter-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der medizinischen Forschung verliehen. Er wird von der Ilse und Helmut Wachter Stiftung an der Medizinischen Fakultät Innsbruck vergeben. Diese Einrichtung geht auf den Lebenswunsch von Prof. Dr. Helmut Wachter zurück, dem jetzt emeritierten Ordinarius für Analytische Chemie an der Medizinischen Fakultät, der durch diesen Preis seine Verbundenheit mit der Medizinischen Fakultät zum Ausdruck bringen und deren Ansehen in der Welt fördern wollte. Er rief zu diesem Zweck 1994 die Wachter Stiftung an der Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck ins Leben und stattete sie mit einem namhaften Grundvermögen aus. Die Stiftung wurde durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr sowie die Universität Innsbruck wohlwollend gefördert und durch private Zuwendungen vermehrt. (cf)