"Ötzi" hautnah

Der gelungene Auftakt zur Aktion "Die junge Uni" fand anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Auffindung des Mannes vom Similaun statt. Die Grüne Schule und das Institut für Hochgebirgsforschung setzen die Aktion mit Erlebnisführungen zum Leben des "Ötzi" für Schülerinnen und Schüler fort.
'Junge Wissenschaftler' beim Bisstest
'Junge Wissenschaftler' beim Bisstest
Dass das Holz der Eibe hart ist und das der Birke weich, können Schülerinnen und Schüler bei einer "Ötzi-Führung" im Botanischen Garten durch einen "Bisstest" selbst feststellen. Und dem "Ötzi" war das natürlich auch schon bekannt, weshalb er den stark belastbaren Bogen und das Beil aus Eibenholz anfertigte und seine Gefäße aus Birkenholz, das zwar nicht so dauerhaft aber dafür einfacher zu bearbeiten ist.

"Schülerinnen und Schüler jeder Alterstufe, von der Volksschule bis zur Matura, sind dazu eingeladen in die Welt des "Ötzi" einzutauchen und damit auch die Faszination der Wissenschaft kennen zu lernen", beschreibt Suzanne Kapelari, die Leiterin der Grünen Schule, die Ziele des "Ötzi"- Programms im Botanischen Garten. An die 200 Schülerinnen und Schüler nutzten bisher das "Ötzi"-Angebot der Grünen Schule, das neueste wissenschaftliche Erkenntnisse rund um den Mann aus dem Eis den "jungen Forschern" spannend und erlebnisreich vermitteln will. Sie erleben dabei hautnah die Lebenswelt des "Ötzi", indem sie Schlehdorn und Hartriegel-Früchte essen, Früchte, die auch im Magen der Gletschermumie gefunden wurden. Sie basteln Birkenbecher zum Aufbewahren der für den "Ötzi" lebenswichtigen Glut und können ihm damals lästige Parasiten wie den Floh im Mikroskop bewundern. Auch für Sonderschulen und Kindergärten gibt es speziell an deren Bedürfnisse angepasste Programme.

Gerade die "Ötzi" - Forschung zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen ist, und so wirkt auch das Institut für Hochgebirgsforschung mit Institutsführungen von Elisabeth Rastbichler-Zissernig aktiv am "Ötzi-Programm" mit. "Die gestrige Exkursion ins Institut für Hochgebirgsforschung und ins Institut für Botanik war ein totaler Hit! Die Geschichte des Ötzi ist uns in beiden Instituten auf sehr lebendige, interessante Art und Weise erzählt worden, ich selbst habe auch wieder einiges dazugelernt," so eine der Lehrerinnen über den Besuch mit ihrer Schulklasse. Die Aktion "Die Junge Uni" wird damit fortgesetzt und soll weiterhin junge Menschen für die spannende Welt der Wissenschaft begeistern.

Das "Ötzi-Programm" der Grünen Schule wird ab April 2002 wieder angeboten. Anmeldung bei Dr. Suzanne Kapelari, Tel. 0664/4044425, e-mail: g.kapelari@tirol.com.