Kopf der Woche: Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Václav Klaus

Prof. Václav Klaus – Präsident der Tschechischen Republik erhielt am 16. März den Titel und die Würde eines Ehrendoktors der LFU Innsbruck verliehen.
Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Václav Klaus
Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Václav Klaus

Neben der großen Rolle die Václav Klaus seit 1989 in der Tschechoslowakei beziehungsweise in der tschechischen Republik als Verantwortungsträger in verschiedenen politischen Ämtern gespielt hat, hat er sich auch Verdienste als Wissenschaftler erworben.

 

In zahlreichen Publikationen beschäftige sich Prof. Klaus mit der Entwicklung grundlegender Theorien über den „optimalen“ Prozess einer Transformation vom System des real existierenden Sozialismus zu Marktwirtschaft und Demokratie. Diese Thesen hat er nicht nur in der Theorie entwickelt, sondern auch in der von ihm als Finanzminister gestalteten Transformations-Politik mit neuen Ansätzen durchgeführt.

 

Die Basis der Leistungen von Prof. Klaus ist die Lehre der Österreichischen Schule, unter anderem von deren Vertreter in Innsbruck Eugen Böhm von Bawerk. Im Rahmen   der Böhm-Bawerk-Lecture“ sprach Václav Klaus 1995 das erste mal an der LFU Innsbruck über die „Österreichische Schule der Wirtschaftswissenschaften und ihre Bedeutung für die Transformationsprozesse der gegenwärtigen Welt“ und legte die theoretische Basis seiner Transformationspolitik dar. In den letzten Jahren beschäftigte sich Václav Klaus vermehrt mit der europäischen Integration.

 

Zur Person:

Václav Klaus wurde 1941 in Prag geboren. Er studierte Außenhandelsökonomik an der Wirtschaftshochschule in Prag. Im Rahmen dieses Studiums, das er 1963 abschloss, absolvierte er Studienaufenthalte in Italien und in den USA. Im Anschluss war Prof. Klaus als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ökonomie der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften tätig, wo er 1968 den Rang „Kandidat der ökonomischen Wissenschaften“ erlangte. 1970 veranlassten ihn die politischen Verhältnisse – das Ende des Prager Frühlings – seine wissenschaftliche Tätigkeit zu beenden und er begann bei der Tschechoslowakischen Nationalbank zu arbeiten. 1987 kehrte Václav Klaus zur wissenschaftlichen Tätigkeit an das Prognostische Institut der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften zurück. Obwohl er sich seit dem Ende des kommunistischen Regimes 1989 politisch engagierte, hat er seine wissenschaftliche Karriere weiterverfolgt: 1991 habilitierte sich Václav Klaus an der Prager Karlsuniversität als Dozent für Ökonomik und 1995 wurde er zum Professor für Finanzwissenschaft an der Ökonomischen Hochschule in Prag ernannt. Im Februar 2003 wurde Václav Klaus, der bis dahin bereits mehrere hohe politische Funktionen inne hatte, zum Präsidenten der Tschechischen Republik gewählt.