Kopf der Woche: Brigitte Mazohl-Wallnig

Im Mai wurde Frau Univ.-Prof. Dr. Brigitte Mazohl-Wallnig vom Institut für Geschichte der LFU Innsbruck als korrespondierendes Mitglied (im Inland) der Philosophisch-Historischen Klasse in die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gewählt.
Brigitte Mazohl-Wallnig
Brigitte Mazohl-Wallnig

Insgesamt wurden 26 neue Mitglieder bei der Sitzung am 12. Mai gewählt: fünf wirkliche Mitglieder, elf korrespondierende Mitglieder im Inland, neun korrespondierende Mitglieder im Ausland sowie ein Ehrenmitglied der philosophisch-historischen Klasse. Brigitte Mazohl-Wallnig wurde in Bozen geboren und studierte - nach der Matura am Humanistischen Gymnasium in Bozen - an der Universität Salzburg Geschichte und Publizistik (Promotion 1971). Es folgten mehrjährige Forschungsaufenthalte auf Stipendienbasis am Österreichischen Kulturinstitut in Rom, in Wien, wo sie auch Rechtswissenschaften studierte und in Mainz am Institut für Europäische Geschichte. In den Jahren 1973 und 1974 war sie zunächst an der Universität Salzburg, dann am Institut für Europäische Geschichte in Mainz als Assistentin tätig. Im Jahr 1980 setzte sie ihre wissenschaftliche Laufbahn als Assistentin am Institut für Geschichte an der Universität Salzburg fort, im Jahr 1986 erfolgte die Habilitation für Allgemeine Geschichte der Neuzeit an der dortigen Universität.
Nach weiteren Forschungsaufenthalten in Venedig und Florenz und nach Gastprofessuren an den Universitäten Innsbruck und Klagenfurt erfolgte im Jahr 1993 die Berufung als Ordinaria für das Fach "Österreichische Geschichte" an die Universität Innsbruck. Dort bekleidete sie in den Jahren 1996 bis 1999 das Amt einer Prodekanin, anschließend das Amt der Vizedekanin für Prüfungswesen. Im Rahmen des neuen UG 2002 wurde sie im Oktober 2003 als Vertreterin der Professoren in den Senat gewählt. Seit März 2003 ist sie wissenschaftliche Referentin für Geistes- und Sozialwissenschaften für den Fond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Wien.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen zeitlich in der neueren und neusten Geschichte (18.-20. Jh.), thematisch in Bereichen der italienischen Geschichte, der italienisch-österreichischen Beziehungen, der Rechts- sowie der Kommunikationsgeschichte. Auf dem Feld der Frauengeschichte und Gender Studies zählt sie zu den Pionierinnen in Österreich. Ihr neuestes Forschungsinteresse gilt Fragen der Erinnerungskultur - insbesondere im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg - der Nationalstaatswerdung und Nationalgeschichtsschreibung insbesondere im Rahmen der Habsburger Monarchie. Sie leitet als Sprecherin der beteiligten Innsbrucker Universitätslehrer das Internationale Graduiertenkolleg "Politische Kommunikation in Europa von der Antike bis zur Gegenwart".