Kopf der Woche: Walter H. Pehle

In Würdigung seiner besonderen wissenschaftlichen und pädagogischen Leistungen wurde Dr. Walter Pehle, Lektor beim S. Fischer-Verlag, von der Uni Innsbruck die Lehrbefugnis als Honorarprofessor für das Fach Zeitgeschichte verliehen. Pehle lehrt seit 1990 an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität zur Geschichte des Buches und über die Arbeit in Buchverlagen.
Walter H. Pehle
Walter H. Pehle

Dr. Walter H. Pehle, geboren 1941 in Düsseldorf, promovierte nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie in Köln, Bonn und Düsseldorf bei Prof. Wolfgang Mommsen. Seit 1976 ist er Lektor für Geschichtswissenschaft im S. Fischer Verlag und im Fischer Taschenbuchverlag, und seit 1988 gibt er die Buchreihe "Die Zeit des Nationalsozialismus" heraus, die als so genannte "Schwarze Reihe" bekannt geworden ist und inzwischen fast 200 Publikationen zahlreicher renommierter Autorinnen und Autoren umfasst. Die Reihe ist die weltweit größte dieser Art und hat über die Grenzen hinweg weltweit große Anerkennung gefunden. Seit 1996 fungiert Pehle auch als verantwortlicher Redakteur der Buchreihe "Europäische Geschichte", die er gemeinsam mit Wolfgang Benz und Rebekka Habermas entwickelt hat. Daneben griff er immer wieder selbst zur Tastatur, veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Sammelwerke, zum Beispiel "Die Leerstelle. Warum gibt es die Buchreihe 'Die Zeit des Nationalsozialismus?'" oder "Verschweigen oder publizieren? Helfen Bücher gegen den Rechtsextremismus?".

Im Rahmen des Wahlfachstudiengangs "Medien in Theorie und Praxis" und koordiniert durch das Institut für Zeitgeschichte ist Walter Pehle seit 1990 Lehrbeauftragter an der Universität Innsbruck zu den Themenbereichen "Geschichte des Buches von der Antike bis zur Gegenwart", "Geisteswissenschaftler in Buchverlagen" und "Arbeit in einem modernen Buchverlag". Nach Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande im Jahr 2001 und der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main im Jahr 1997 ist dies die dritte offizielle Würdigung von Walter Pehles unermüdlichem Engagement für die Aufklärung über die Zeit des Nationalsozialismus.