„Streiflichter der Verteilungsgerechtigkeit“ – Eine Widmung zum 60. Geburtstag von Paul Tschurtschenthaler

„Streiflichter(n) der Verteilungsgerechtigkeit“ ist ein Sammelband gewidmet, der von Josef Nussbaumer und Engelbert Theurl (von der Fakultät für Volkswirtschaftslehre und Statistik der Universität Innsbruck) sowie Gerald Pruckner (Universität Linz) im renommierten Metropolis-Verlag herausgegeben wurde.
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„Streiflichter der Verteilungsgerechtigkeit“ – Eine Widmung zum 60. Geburtstag von Paul Tschurtschenthaler

Geschrieben wurde dieser Sammelband von KollegInnen von Paul Tschurtschenthaler (Professor am Institut für Wirtschaftheorie, –politik und –geschichte der Universität Innsbruck) aus Anlass seines 60. Geburtstages.

 

Die Publikation vereinigt 11 Beiträge, die sich mit unterschiedlichen, zum Teil bisher wenig beachteten Aspekten und Facetten der Verteilungsgerechtigkeit auseinandersetzen. Es sollen damit ganz bewusst Spots auf diesem weiten und brandaktuellen Themenfeld gesetzt werden.

 

Der Bogen der Beiträge spannt sich von der Analyse der Verteilungsgerechtigkeit auf antiken Heiratsmärkten bei Aristophanes und Herodot, über die Verteilungswirkungen von historischen und aktuellen Globalisierungstrends bis hin zu den Auswirkungen des Priestermangels auf die regionale Versorgung mit religiösen Leistungen. Der Sammelband vereinigt AutorInnnen mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Zugängen: So sind historische, wirtschafts- und sozialhistorische und empirisch-ökonometrische Ansätze ebenso vertreten wie institutionenökonomische Zugänge.

 

Die AutorInnen wollten mit dem Buch ihre Wertschätzung für Paul Tschurtschenthaler zum Ausdruck bringen, die sowohl seine Person als auch seine fachlichen Leistungen einbezieht. Diese Wertschätzung lässt sich am Besten mit der Zuschreibung fundieren, dass Paul Tschurtschenthaler ein „Ökonom mit Augenmaß“ ist. Dieses Augenmaß gilt in mehrfacher Hinsicht:

 

  • Für seine ordnungspolitische Orientierung, die durch den Kanon der Eucken`schen Prinzipien geprägt ist. Effizienz und Verteilungsgerechtigkeit sind für ihn grundsätzlich gleichwertige Ziele des Wirtschaftens.
  • Für seine Auswahlprinzipien wissenschaftlicher Fragestellungen, die von der Politikrelevanz ökonomischer Erkenntnisse und dem darin inkludierten gesellschaftspolitischen Auftrag der Universitäten geleitet wird. Max Weber hat in seiner „Wissenschaft als Beruf“ die Auswahl wissenschaftlicher Fragestellungen durch den Wissenschafter sehr eng mit biographischen Zügen desselben in Verbindung gebracht. Paul Tschurtschenthaler fehlt wohl jene „Leichtigkeit des Seins“, die für ökonomische Betrachtungen - losgelöst von der wirtschaftlichen Realität – notwendig ist.
  • Für seinen Umgang mit Studierenden, der sich dadurch auszeichnet, dass er deren vielfältigen Problemen gegenüber aufgeschlossen ist, sich aber andererseits auch seines gesellschaftlichen Auftrag, wettbewerbsfähige und sozial verträgliche Mitglieder der Gesellschaft auszubilden, bewusst ist.
  • Für sein Wirken in den akademischen Gremien, das durch Sachkenntnis, Entschiedenheit und Lösungsorientierung, Fehlen jeglichen Standesdünkels und – nicht zuletzt - durch die Einsicht geprägt ist, dass Wissenschafter hohe zeitliche Opportunitätskosten haben.

 

Die Kombination dieser Eigenschaften ergibt eine Lehrer- und Forscherpersönlichkeit, der man durch die isolierte Messung einzelner Dimensionen kaum gerecht wird, weil in solchen Rechensystemen dieses für das Funktionieren von wissenschaftlichen Organisationen unabdingbar notwendige „Sozialkapital“ zumeist nicht aktiviert wird. Die Autoren bedanken sich für die bisherige Zusammenarbeit sehr herzlich und wünschen für die Zukunft Alles Gute.

(ip)