Schaufeln – Schubkarren – Stacheldraht

Peter Demant. Erinnerungen eines Österreichers an Zwangsarbeitslager und Verbannung in der Sowjetunion. Von Kurt Scharr
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Kurz vor dem Ende des Ersten Weltkriegs wird Peter Demant im August 1918 in Innsbruck geboren. Seine Familie zieht nach Czernowitz, wo er – im mittlerweile rumänischen Cernăuţi – eine glückliche Kindheit und Jugend verbringt.

Im Juni 1940 – kurz vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion – gerät er in die Fänge stalinistischer Repression: Er wird aus der von der Roten Armee besetzten Nordbukowina nach Sibirien zur Zwangsarbeit verschleppt. Ein langer und leidvoller Weg durch die Welt des GULag beginnt. Erst 1958 – fünf Jahre nach dem Tod Stalins – endet seine Strafzeit, und Peter Demant – mittlerweile unfreiwillig sowjetischer Staatsbürger geworden – entscheidet sich als Freier im Hohen Norden, an der Kolyma zu bleiben und dort weitere 20 Jahre als Lastträger zu arbeiten; eine andere Tätigkeit wird ihm als ‚Österreicher‘ nicht anvertraut. 1978 übersiedelt er nach Moskau, wo er 2006 stirbt.

Die vorliegende kommentierte Edition umfasst die bislang in deutscher Sprache unveröffentlichten Erinnerungen Peter Demants an seine Jahre als Zwangsarbeiter im GULag. Zahlreiche Fotografien und Texte aus seinem Nachlass sowie einordnende Beiträge ergänzen dieses Korpus.

Die persönlichen Erinnerungen an die Schrecknisse des GULag, aber auch die bis zuletzt ungebrochene Lebensfreude und der Überlebenswille von Peter Demant gehören in ihrer Unmittelbarkeit zu den Splittern des 20. Jahrhunderts, die aufzulesen, zusammenzusetzen und zu verstehen unsere Aufgabe ist.

Informationen zum Buch:

Schaufeln – Schubkarren – Stacheldraht.
Peter Demant. Erinnerungen eines Österreichers an Zwangsarbeitslager und Verbannung in der Sowjetunion
Erfahren – Erinnern – Bewahren 4
Kurt Scharr
ISBN 978-3-7030-0818-4
212 Seiten mit zahlreichen, teils farb. Abbildungen und einer CD-Beilage
2014, Universitätsverlag Wagner, broschiert
Preis: € 28,00