Wissenschaftliche Eröffnung des CCB

Die Forscherinnen und Forscher des neuen Centrums für Chemie und Biomedizin (CCB) luden am 1. Juni zu einem Eröffnungssymposium. Als Vortragende konnten renommierte Experten gewonnen werden, darunter auch zwei Chemie-Nobelpreisträger. Die Veranstaltung gab auch einen Ausblick auf die Zukunft des Life-Sciences-Standorts: Die Forschung in Innsbruck soll sich an den Besten orientieren.
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Prof. Bernhard Kräutler mit Nobelpreisträger Kurt Wüthrich (re.)

Im Centrum für Chemie und Biomedizin (CCB) forschen Wissenschafterinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck gemeinsam im zukunftsträchtigen Bereich der Life Sciences. Zur Feier der Inbetriebnahme setzen sie mit einer hochkarätig besetzten Veranstaltung ein Zeichen. „Mit unserem Symposium möchten wir zeigen, welchen Anspruch an Wissenschaftlichkeit wir für die Zukunft an uns selbst stellen und welchen wir bereits in der Vergangenheit gestellt haben. Dass so viele hochkarätige Kolleginnen und Kollegen unserer Einladung gefolgt sind, zeigt wie gut wir bereits international vernetzt sind“, freuten sich Prof. Lukas Huber und Prof. Jörg Striessnig stellvertretend für das Organisationskomitee. Die Vortragenden kamen aus den Bereichen Biologie, Biochemie, Pharmazie, Medizin und Chemie, darunter auch Prof. Kurt Wüthrich, der 2002 den Nobelpreis für Chemie erhielt und Prof. Thomas A. Steitz, Nobelpreisträger für Chemie 2009. Im Anschluss an die sehr gut besuchten Vorträge wurde der Bezug des neuen Gebäudes gemeinsam bis in die späten Abendstunden gefeiert.

Seminar mit Studierenden

Auf Einladung von Prof. Bernhard Kräutler vom Institut für Organische Chemie traf sich Nobelpreisträger Kurt Wüthrich schon am Donnerstagabend mit Studierenden der Innsbrucker Universitäten und berichtete über seine ganz persönliche wissenschaftliche Erfolgsgeschichte. Dabei beschrieb er die unterschiedlichen Vorteile zweier heute in der Forschung dominierenden Verfahren zur Aufklärung der Struktur von Biomolekülen: der von ihm mitentwickelten Kernmagnetresonanzspektroskopie (NMR) und der Röntgenkristallographie.

Zur Person

Kurt Wüthrich, Professor an der ETH Zürich sowie am Scripps Research Institute (La Jolla, Kalifornien), erhielt den Nobelpreis 2002 für Chemie für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Bestimmung der räumlichen Strukturen von Eiweißmolekülen (Proteinen) in Lösung mittels der Methode der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie. Proteine sind essentielle Bausteine und Katalysatoren des Lebens und übernehmen eine Vielzahl von lebensnotwendigen Aufgaben im Organismus. Diese Makromoleküle katalysieren und kontrollieren wichtige Lebensprozesse durch Wechselwirkung mit unterschiedlichen Partnern. Die räumliche Struktur der Proteine ist die Grundlage für diese verschiedenen Wirkungen. Die Kenntnis der Proteinstruktur ist deshalb die Basis für rationelle Einblicke in viele physiologische Prozesse, wie auch für die Entwicklung von pharmazeutischen Wirkstoffen.

(Christian Flatz)