Aktiv: Forschungsstelle Obergurgl

Die Beiratssitzung der Alpinen Forschungsstelle Obergurgl am Dienstag brachte zahlreiche Neuigkeiten: Der neue wissenschaftliche Koordinator Nikolaus Schallhart wurde vorgestellt, der Jahresbericht 2011 und die geplanten Aktivitäten für das aktuelle Jahr präsentiert sowie über die von der Forschungsstelle geförderten Projekte informiert. Eine Buchpräsentation schloss das Programm ab.
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Der neue wissenschaftliche Koordinator der Alpinen Forschungsstelle Obergurgl, Nikolaus Schallhart

Im Beisein von Rektor Tilmann Märk, Vizerektorin Sabine Schindler, Vizerektor Roland Psenner und Vertretern von Ötztaltourismus trat am Dienstag in der Aula der Universität der Beirat der Alpinen Forschungsstelle Obergurgl zusammen. Die wissenschaftliche Leiterin Brigitta Erschbamer stellte in diesem Rahmen den neuen wissenschaftlichen Koordinator Nikolaus Schallhart vor, der Anfang Februar die Nachfolge von Eva Maria Koch angetreten hatte. In ihrem Rückblick auf 2011 konnte Erschbamer auf erfolgreich durchgeführte Forschungs- und Veranstaltungstätigkeiten hinweisen. Im Ausblick auf das aktuelle Jahr hob sie vor allem die öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen sowie die Fortführung der langjährigen Forschungsprojekte hervor.

In den vergangenen beiden Jahren hatte die Alpine Forschungsstelle Obergurgl zwei interdisziplinäre Forschungsprojekte finanziell gefördert. Deren Projektverantwortliche, Birgit Sattler und Jean-Nicolas Haas, stellten die erzielten Ergebnisse im Rahmen von Präsentationen kurz vor. Im Projekt von Birgit Sattler ging es um die Entwicklung einer nicht invasiven Methode zur Bestimmung des Vorkommens von Mikroorganismen in Gletschereis. Der Rotmoosgletscher im hinteren Ötztal diente dabei als Modellgletscher. Jean-Nicolas Haas berichtete über die Untersuchung des Gebietes Putzach südlich von Obergurgl. Dort wurde die historische Vegetationsentwicklung und die Landnutzung mit Hilfe von Pollenanalysen, archäologischen und onomastischen Untersuchungen ermittelt.

Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierte die Forschungsstelle den zweiten Band aus der Reihe „Lebensräume im inneren Ötztal“, den Eva-Maria Koch und Brigitta Erschbamer editiert haben. Die wissenschaftlichen Beiträge zeigen unter anderem auf, wie die einzelnen Lebensräume in der subalpinen Stufe strukturiert sind, was uns Namen über die landwirtschaftliche Nutzung verraten und wie Waldgrenzbäume dabei helfen, die Klimageschichte der Region zu verstehen.

(Christian Flatz)