Vom Haarshampoo bis zur Supraleitung

Unter starker internationaler Beteiligung haben die in der Forschungsplattform Material- und Nanowissenschaften kooperierenden Forschungsgruppen Anfang November im Universitätszentrum Obergurgl eine Tagung über die Rolle verschiedener Phasen und Phasenübergänge bei der Herstellung neuer Materialien durchgeführt.
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Anfang November tagten die Innsbrucker Material- und Nano-Experten in Obergurgl.

Eingeladene Vortragende aus Europa und Übersee diskutierten auf der Tagung mit Arbeitsgruppen der Universität Innsbruck über ein weites Spektrum von Materialeigenschaften und deren Steuerung und Beeinflussung durch Phasentransformationen. Der thematische Bogen reichte von Präparation und Charakterisierung mehratomiger Ketten und Cluster unter Vakuumbedingungen in Laserfallen oder Heliumtröpfchen im Vakuum bis zur Synthese neuer Materialien unter 10000-fachem Atmosphärendruck. Der Vielfalt der Materialien entspricht die Breite der Anwendungen vom Haarshampoon bis zur Supraleitung, von der Formgedächtnislegierung bis zu nichtlinearen optischen Materialien. Neu entdeckte Eigenschaften von Betonbestandteilen und die Herstellung alternativer Membranmaterialien aus Zellulose waren ebenso Thema der Vorträge und Diskussionen wie die Alterungseigenschaften von Gläsern oder unerforschte Regionen im Phasendiagramm von Wasser. Die angenehme Atmosphäre des Universitätszentrums Obergurgl bot den Rahmen für angeregte Diskussionen, informative Vorträge und einen lebhaften Ideenaustausch, sodass der Workshop insbesondere auch für die teilnehmenden Studenten zu einem stimulierenden intellektuellen Erlebnis wurde.

(Erminald Bertel)